Welche Rollen spielen Menschen mit Behinderung auf der Leinwand und Bühne? Haben sie überhaupt die Chance, ein aktiver Teil des Kulturbetriebs zu sein, ohne dass ihre Behinderung im Vordergrund steht? Diese Fragen begleiten uns, bis die Kulturlandschaft die vorhandene Vielfalt der Gesellschaft abbildet.
Cripping Up – Warum man Identität nicht spielen sollte
Schauspieler*innen mit Behinderung sind in der Filmbranche deutlich unterrepräsentiert. Das liegt unter anderem daran, weil ihre Rollen immer noch oft mit nicht-behinderten Schauspieler*innen besetzt werden. Jonas Karpa erklärt, warum das ein Problem ist und warum Identität nicht gespielt werden sollte.
„Angry Cripples“ – Wie laut darf oder muss Protest sein?
„Angry Cripples. Stimmen behinderter Menschen gegen Ableismus” versammelt 15 Stimmen aus der Behinderten-Community, die eines eint: die Wut darüber, wie die Gesellschaft mit ihnen umgeht. Carolin Schmidt hat das Buch gelesen und mit Luisa L’Audace, eine der Herausgeberinnen, darüber gesprochen.
Wie vielfältig und inklusiv ist der Film BARBIE?
Der BARBIE Film polarisiert. Divers, pink und von vielen gelobt. Aber kommt in der vielfältigen Welt von Barbie auch das Thema Behinderung vor? Ein Kommentar von Nina Linkel zur Repräsentation von Behinderung, Mental Health, Neurodiversität und Identität im neuen Film von Greta Gerwig.
Kassandra Wedel: „Deaf Coachs braucht es vor allem für die anderen“
Ihre ARD-Serienrolle einer tauben Neurologin ist eine feste Rolle – ein Novum in der deutschen Fernsehlandschaft. Thomas Mitterhuber von der Deutschen Gehörlosenzeitung sprach mit der Schauspielerin Kassandra Wedel über diesen „überfälligen Schritt“ und was sich bei Dreharbeiten mit tauben Schauspieler*innen ändern muss.
Kinofilm: “Glück auf einer Skala von 1 bis 10”
“Glück auf einer Skala von 1 bis 10” ist die neue Komödie von Alexandre Jollien und Bernard Campan, in der der behinderte Fahrradkurier Igor mit Bestatter Louis auf einen Roadtrip der anderen Art geht. Autorin Karina Sturm berichtet von ihren Eindrücken über die Story, die Darstellung von Behinderung im Kino und TV und warum sich “Glück auf einer Skala von 1 bis 10” von anderen Buddy-Roadtrip-Filmen abhebt.
Film “Coda”: Same, same but different?
Bei den Oscars 2022 wurde der Film Coda in der Kategorie “Bester Film” ausgezeichnet. Außerdem erhielt der taube Schauspieler Troy Kotsur einen Oscar als bester Nebendarsteller. Viviane Grünberger, Autorin der Deutschen Gehörlosenzeitung und selbst Coda mit einer Rezension des Films
Bei Anruf Kultur – Museumsführungen per Telefon
Blinde und sehbehinderte Menschen haben mit dem kostenlosen Angebot “Bei Anruf Kultur” die Möglichkeit, per Telefon an Museumsführungen teilzunehmen. Jonas Karpa sprach mit der Initiatorin Melanie Wölwer vom Blinden- und Sehbehindertenverein Hamburg über das Angebot der Führungen, die immer größer werdend Zielgruppe und warum das Angebot keine Entschuldigung sein darf, nicht auch vor Ort für Barrierefreiheit zu sorgen.
“Besonders verliebt”: Liebe gesucht, Klischees gefunden
Menschen mit Behinderung haben es schwer, die große Liebe zu finden – so lautet das Klischee. Vox möchte mit der neuen Dating-Doku “Besonders verliebt” helfen, Menschen mit Behinderung zu verkuppeln. Dabei bedient man sich jedoch alt bekannten Stigmata. Jonas Karpa hat sich die erste Folge angeschaut.
Corona als Chance für cinematografische Vielfalt
Zwei gehörlose Filmschaffende versuchen trotz Corona, im gesellschaftlichen Fokus zu bleiben. Ihre Statements im Bündnis „Vielfalt im Film“ ist eine Chance für taube Künstler*innen vor und hinter der Kamera. Norbert Richter von der Deutschen Gehörlosenzeitung hat mit ihnen gesprochen.
Inklusion auf der Theaterbühne
Wie bringen man mehr Menschen mit Behinderung auf Theaterbühnen? Welche Strukturen müssen sich dafür ändern? Diesen Fragen ging das Theater der Jungen Welt in Leipzig während dem Turbo-Festival Anfang Juni nach. Andrea Schöne war digital zu Besuch und sprach mit einer Spielclubleiterin und zwei Schauspieler*innen mit Behinderung.
Schlagersängerin Francine Jordi: „Alles was jetzt noch kommt, ist eine tolle Zugabe!“
Mitleid sei eine der schlimmsten Energien, die man einem Menschen schenken kann, findet die Schweizer Schlagersängerin Francine Jordi. Deshalb habe sie über ihre Krebserkrankung in der Öffentlichkeit auch erst geredet, nachdem sie sie überstanden hatte. Laura Mench sprach mit ihr über diese Entscheidung und ihre Musikkarriere.
Innehalten im Königreich
Der Amazon Prime-Film “Sound of Metal” über das Ertauben des Schlagzeugers Ruben Stone stieß auf durchweg positive Rückmeldungen und gewann 2021 zwei Oscars. Dass nur die Nebenrollen mit tauben Menschen besetzt sind, tut dem keinen Abbruch, meint Wille Felix Zante von der Deutschen Gehörlosenzeitung. Er beschreibt, was den Film so gut macht.
Star über Nacht
Marlee Matlin gewann als einzige taube Hauptdarstellerin den Oscar, spielte in unzähligen Fernsehserien mit und hat einen Stern am Hollywood Boulevard. Bengi Nutz von der Deutschen Gehörlosenzeitung mit einem Porträt einer Schauspielerin, die kürzlich 55 wurde.
The Californian Dream
Er ist Comedian, Filmproduzent und tauber Schauspieler. Für die nächsten Avatar-Filme erfindet er sogar eine komplett neue Gebärdensprache. Das Beispiel des CJ Jones zeigt: Es ist nie zu spät für einen Durchbruch. Ein Porträt von Melissa Wessel von der Deutschen Gehörlosenzeitung.
Ian Harding: Ein Interview über seine Schauspielkarriere, Ableismus und Lupus
Der Schauspieler Ian Harding setzt sich wegen der Krankheit seiner Mutter als Aktivist für Menschen, die mit Lupus leben ein. Im Interview mit Karina Sturm spricht er über sein Engagement, seine Karriere, Ableismus und korrekte Sprache.
Psychisch behinderte Schriftsteller*innen im Literaturbetrieb
Viele kreative Menschen möchten aus dem Schatten ans Licht gelangen, vor ein Publikum treten und Beachtung finden. So ist es auch im Bereich der Literatur, doch der Literaturbetrieb zeigt sich als recht undurchlässig. Für Menschen mit psychischen Behinderungen sind die Barrieren oftmals besonders hoch, meint unsere Autorin Susanne Konrad.
Carolin Hartmann: “Die Behinderung an sich ist noch keine Kunst”
“Mutig” oder “inspirierend”, so seien manche Reaktionen von Zuschauer*innen auf ihre Performance. Die Tänzerin Carolin Hartmann erklärt im Interview unter anderem, warum Künstler*innen mit Behinderung bei Kritiken oft “Welpenschutz” haben und dennoch richtig gut sein müssen um wahrgenommen zu werden.
Murat Akan: “Intersektionalität ist für viele ein Fremdwort”
“Curator of Outreach”, so lautet die aktuelle Berufsbezeichnung des Historikers Murat Akan. der durch Vermittlungsarbeit Berliner Museen und Gedenkstätten dabei unterstützt, ein diverseres Publikum zu erreichen. Was das für Vorteile mit sich bringt und wo es immernoch Barrieren gibt, erklärt er im Interview.
Hieu Pham: “Wir sollten mehr Geld bekommen”
Beim Theater RAMBAZAMBA hat Hieu Pham die Chance, ihr schauspielerisches und musisches Können auf der Bühne zu zeigen. Davon Leben kann sie nicht. Im Interview sagt sie, ob sie das gerecht findet und was sie sich für die Zukunft wünscht.
Wille Felix Zante: “Das Angebot für taube Menschen ist dünn”
Wenn es um Zugänge in den Kulturbetrieb geht, dann geht es nicht nur um Rampen oder Aufzüge. Für gehörlose Menschen ist das Angebot vor, auf und hinter der Bühne nicht ausreichend, sagt Wille Felix Zante.