#32 Social Media

Bei einer Veranstaltung hält eine Person ihr Smartphone hoch und macht ein Foto.
Immer und überall dabei: Mit dem Smartphone können Inhalte blitzschnell in den sozialen Netzwerken geteilt werden. Foto: Andi Weiland | Gesellschaftsbilder.de
Lesezeit ca. 2 Minuten

Dank der sozialen Netzwerke haben auch behinderte Menschen die Möglichkeit, gesehen zu werden. Aber wie sieht es eigentlich mit der Zugänglichkeit aus? Und: Müssen Menschen mit Behinderung zwangsläufig dank ihrer Reichweite Aufklärungsarbeit leisten? Darüber sprechen wir – nicht bei Instagram live, aber in unserem Bayern 2-Podcast.

Das Transkript zur Podcastfolge “Social Media”

Alle Folgen des Podcasts zum Nachhören:

Alle Folgen des Podcasts zum Nachlesen:

Bei einem Blick auf unsere eigenen Social Media Kanäle wurde uns schnell klar, dass wir doch recht unterschiedliche Ansätze verfolgen. Während Judyta und Jonas bei Instagram Fotos aus dem Urlaub, von Pflanzen oder verlassenen Orten posten, nutzt Raúl seine Reichweite von über 106.000 Follower*innen, um auf Diskriminierung aufmerksam zu machen und Statements zu Behindertenrechtsfragen abzugeben. Das ist für ihn inzwischen ein richtiger Job geworden – unbezahlte Aufklärungsarbeit auf der einen Seite, aber auch die Chance, sich Gehör zu verschaffen.

Aber müssen Menschen mit Behinderung unbedingt auch das Thema Behinderung in ihren Beiträgen behandeln? In unserem Podcast sprachen wir mit der kleinwüchsigen Fitness-Influencerin Janina Nagel, die zunächst nur Postings zu Sport und Mode machte und erst seit kurzem auch zum Thema Ableismus aufklärt, und mit der blinden Bloggerin Lydia Zoubek, die auf ihrem Instagram-Kanal regelmäßig auf alltägliche Barrieren aufmerksam macht, auf die sie stößt.

Ja, auch blinde oder sehbehinderte Menschen sind auf dem beliebten sozialen Netzwerk aktiv, in dem es eigentlich primär um das Betrachten von Bildern geht. Umso wichtiger ist es deshalb, die Bilder zu beschreiben, sogenannte „Alternativtexte“ zu hinterlegen.

Das Logo von die neue Norm auf blaugrünem Grund. Rechts davon steht: Die Neue Kolumne. Unten steht: Von Jennifer Sonntag.

Was will denn die Blinde bei Instagram?

Die Journalistin und TV-Moderatorin Jennifer Sonntag ist im Laufe ihres Lebens erblindet. Die Macht von Bildern fasziniert und überrascht sie weiterhin. In ihrer Kolumne beschreibt sie, wie sie Instagram wahrnimmt.

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Das Logo von die neue Norm auf gelbem Grund. Rechts davon steht: Die Neue Kolumne. Unten steht: Von Lydia Zoubek.

Blinde Menschen brauchen Bildbeschreibung

Gespannt liest unsere Kolumnistin Lydia Zoubek auf Social Media mit. Doch immer wieder fehlen ihr Informationen und sie kann nicht folgen. Das Problem: Fehlende Bildbeschreibungen. Wie man blinden Leser*innen Bilder zugänglich machen kann, berichtet sie in ihrer Kolumne.

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Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) hat auf seiner Webseite einen Leitfaden hinterlegt, wie man in vier Schritten einen guten Alternativtext erstellen kann:

1. Zuerst die „Pflicht“ – in einem ersten Satz kurz und knapp die nötigsten Infos, die man braucht, um das Bild zu verstehen (Wie würde ich jemandem am Telefon das Bild beschreiben, wenn ich unter Zeitdruck bin?)
2. Danach die „Kür“ – genauere Beschreibung mit weniger wichtigen Details (Wie würde ich jemandem am Telefon das Bild beschreiben, damit die Person es vor ihrem geistigen Auge sieht?)
3. Auf einfache, klare Sprache achten – Fremdwörter vermeiden
4. Die eigene Meinung zum Abgebildeten raushalten Erläuterung

Darüber hinaus engagiert sich die Initiative #barrierefreiPosten für mehr Barrierefreiheit im Netz und gibt praktische Tipps. Mit ihnen haben wir 2020 gesprochen: 

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