Die Neue Norm goes PULS! Zum ersten Mal waren wir mit unserem Bayern 2 Podcast Die Neue Norm live auf der Bühne des PULS Open Air auf Schloss Kaltenberg zu hören. Am 07. Juni saßen wir auf der Walhall-Bühne und eröffneten den Festivaltag mit einem Live Podcast über die Themen Musik, Sänger*innen mit Behinderungen, ableistische Songtexte und barriere(un)freie Festivals und Konzerte.
Alle Folgen des Podcasts zum Nachlesen:
Wir sprechen in dieser Folge darüber, wie manche Künstler*innen unwissentlich Behinderung oder chronische Krankheit in ihren Songtexten erwähnen. Dabei erwähnen wir z. B. den Song „Sick and Tired“ von Anastasia, „Atemlos“ von Helene Fischer, „Stairway to Heaven“ von Led Zeppelin, die Band „Elevator Boys“ und den Titel „Von hier an blind“ von Wir sind Helden. Außerdem erwähnten wir „Wrecking Ball“ von Miley Cyrus – ein Song, zu dem Raúl und Karina aus verschiedenen Gründen einen Bezug haben.
Außerdem diskutierten wir Songtexte, die ableistisch sind, wie z. B. „Grrrls“ von Lizzo und „Heated“ von Beyoncé. In beiden Liedern wurde der englische Begriff „spaz“ (zu deutsch: „Spasti“) verwendet, aber dann nach Kritik entfernt. Ein anderer Song, der diskriminnierend für Menschen mit psychischen Erkrankungen sein kann ist z. B. „Maniac” von Michael Sembello. Und besonders verletzend für die Community von Menschen mit Lernbehinderungen war der Titel „Let’s get retarded“ von Black Eyed Peas, der später zum Hitsong „Let’s get it started“ abgeändert wurde. Wer sich mehr über Sprache in Bezug auf Behinderung informieren will kann dies auf der Seite von Leidmedien tun.
Ein Künstler mit Behinderung, der auch auf dem PULS Open Air auftrat und über den wir viel in dieser Folge gesprochen haben, ist Graf Fidi. Und wusstet ihr, dass Raúl mit Eko Fresh einen Song zum Thema Inklusion gemacht hat? „Toleranz Avengers“ könnt ihr hier hören.
Wir haben außerdem versprochen, in den Shownotes noch ein paar Künstler*innen mit Behinderungen zu erwähnen. Zoe Wees, die auch auf dem PULS Festival war, hat Epilepsie, Gika und Lucy Wilke, bekannt als „blind & lame“, sind, wie der Name schon vermuten lässt, blind bzw. im Rollstuhl unterwegs. Und auch Felix Brückner, der Sänger der Rockband FHEELS, sitzt im Rollstuhl.
Band Fheels: Musiker, Aktivisten, Role Models
Wie schafft man es heutzutage sich als Band zu etablieren? Mit Crowdfunding. FHEELS aus Hamburg setzen dabei voll auf ihr inklusives Alleinstellungsmerkmal und engagieren sich für mehr Diversität in der deutschen Musiklandschaft. Jonas Karpa sprach mit Sänger Felix Brückner.
Felix berichtet, dass er häufig auf Bühnen getragen werden muss, da nicht alle Festivals und Clubs barrierefrei sind. Gemeinsam mit anderen Aktivist*innen versucht er mit der Initiative Barrierefrei Feiern für eine inklusive Festivalkultur zu sorgen.
Die Initiative war auch beim PULS Open Air im Einsatz und sorgte dafür, dass wir drei ohne große Barrieren unsere „goldene Hochzeit“ gemeinsam bei einem Lumpenpack Konzert auf dem Festival nachfeiern und darauf anstoßen konnten.
Weitere Perspektiven:
Minenfeld Musikdolmetschen: Wenn Inklusion nicht so einfach ist
Die Deutsche Gebärdensprache ist seit 2002 im Behindertengleichstellungsgesetz als Kommunikationshilfe anerkannt. Aber wie sieht es mit der Verdolmetschung bei kulturellen Veranstaltungen aus? Wille Felix Zante berichtet.
„In den Adern Lava, ich will spüren, dass ich da war!“ (Casper)
Blind im undurchschaubaren Labyrinth einer Party-Katakombe gefangen oder ganz vorne mit dabei. Unsere Kolumnistin Jennifer Sonntag geht leidenschaftlich gerne auf Konzerte und andere Veranstaltungen. Wie sehr sie diese genießen kann, hängt dabei wesentlich der Barrierefreiheit der Veranstaltung ab.
Ich will doch nur aufs Konzert
Alexandra Koch liebt es, Veranstaltungen und Konzerte zu besuchen. Doch bis dahin ist es für sie oft ein nervenaufreibender Prozess. Von ihren Erfahrungen beim Buchen berichtet sie in ihrer Kolumne.
Musiksessions im Rollstuhl
“Inklusion findet manchmal dort statt, wo man sie selbst nicht vermutet.” In seiner Kolumne berichtet Leon Amelung, wie erleichtert er darüber ist, dass seine Behinderung bei Musiksessions bisher nie eine Rolle gespielt hat.
Schlagersängerin Francine Jordi: „Alles was jetzt noch kommt, ist eine tolle Zugabe!“
Mitleid sei eine der schlimmsten Energien, die man einem Menschen schenken kann, findet die Schweizer Schlagersängerin Francine Jordi. Deshalb habe sie über ihre Krebserkrankung in der Öffentlichkeit auch erst geredet, nachdem sie sie überstanden hatte. Laura Mench sprach mit ihr über diese Entscheidung und ihre Musikkarriere.
Podcast-Tipp:
Auch der queere Podcast von puls „Willkommen im Club“ war beim Puls Open Air Festival auf der Bühne vertreten und hat Fragen zu Intimbehaarung, Verhütung & das erste Mal beantwortet.
2 Antworten
Schlimmstes Lied einer Linken Band wo Behinderung Thema ist
https://www.youtube.com/watch?v=gIbXDlyKHiE