#61 Mediziner*innen mit Behinderung (Teil 2)
In Folge 61 unseres Bayern 2 Podcasts haben wir zum zweiten Mal Dr. Leopold Rupp und Hannah Hübecker zu Gast. In dieser Fortsetzung von Episode 60 sprechen darüber, wie gut bzw. schlecht die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland ist. Wir schauen unter anderem, welche Barrieren es im Gesundheitssystem gibt, wie sie sich je nach Behinderungsart oder Geschlecht verändern und was das alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun hat.
Aktuelle Beiträge

Endstation Eigenverantwortung: Mangelnde Gesundheitsversorgung für Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen in Deutschland
Das deutsche Gesundheitssystem ist wie die Bahn: In der Theorie gibt es viele Verbindungen und einen dichten Fahrplan an Leistungen. In der Praxis jedoch: kaputte Züge, Strecken voller Baustellen, und nicht selten fährt der Zug genau dann nicht, wenn man ihn am dringendsten braucht. Doch was für Gelegenheitspatient*innen eine geringfügige Unannehmlichkeit ist, wird für Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen und Behinderungen schnell existenzbedrohend. Sie erleben nicht nur dieselben strukturellen Probleme wie alle Patient*innen, sondern zusätzlich Diskriminierung, Gaslighting und eine Versorgung, die ihre Lebensrealität ignoriert. Mit einer Mischung aus Betroffenenperspektive, Fakten und Bahn-Analogien zeigt Karina Sturm auf, auf welche Barrieren Personen mit komplexen chronischen Erkrankungen heute im Gesundheitssystem stoßen.

Wenn das Händchen für Repräsentation Handarbeit bleibt
Was bedeutet es, sich selbst im Film zu sehen – wirklich zu sehen? Nicht als Tragödie, nicht als Schockeffekt, sondern als Hauptrolle mit Ecken, Kanten und Coolness? Unsere Kolumnistin Matilda Jelitto erzählt vom Frust über fehlende Repräsentation, der Kraft eigener Geschichten – und dem ziemlich wörtlichen „Handgriff“, den es braucht, um die Filmwelt inklusiver zu gestalten.

Auf die Barrieren, fertig, los…
Oft wird behauptet, dass die Behinderung der Grund sei, warum Personen nicht teilhaben können. Vielmehr ist es aber die Gesellschaft, die Barrierefreiheit nicht konsequent umsetzt und sich teilweise immer neue Gründe einfallen lässt, dies nicht zu tun. Unser Kolumnist Lars Lippenmeier schreibt über alltägliche Barrieren denen er begegnet und wie man sie ohne Bagger und viel Geld auflösen kann.

Über Unterstützung, Träume und Inklusion in der Schule
Praktikant*innenbesuch beim Sozialhelden e.V.! Drei Wochen lang waren Mara, Moritz, Noyan und Jon bei uns zu Gast und bekamen einen exklusiven Einblick in unsere Projektarbeit. Wir sprachen mit den Schüler*innen mit und ohne Behinderung über Inklusion in der Schule, ihre Träume und fragten, wer sich für sie einsetzt.

Authentizität statt Anpassung – Was wir von Menschen mit Behinderung über Selbstakzeptanz lernen können
Viele Menschen glauben, dass es eine bestimmte Persönlichkeit erfordert, um mit einer Behinderung zu leben. Authentizität ist aber eine Stärke, die durch den offenen Umgang mit Begrenzungen wachsen kann. Nicht jede vermeintliche Stärke ist eine echte: Die idealisierte ‚Treue‘ behinderter Menschen wird allzu oft instrumentalisiert, um tief verwurzelte strukturelle Missstände zu verschleiern, berichtet Raúl Krauthausen.

Hände hoch für die Vielfalt – Warum die Anerkennung der DGS als Minderheitensprache längst überfällig ist
Die Deutsche Gebärdensprache (DGS) ist weit mehr als ein Kommunikationsmittel – sie ist die Muttersprache und kulturelle Identität Tauber Menschen. Doch in Deutschland fehlt ihr bis heute der Status einer anerkannten Minderheitensprache. Kolumnistin Lela Finkbeiner schreibt gemeinsam mit Romy Ballhausen, Vizepräsidentin des Bundeselternverbands gehörloser Kinder darüber, was das für Taube Menschen bedeutet und warum sie gerade vom Wahlprogramm der SPD enttäuscht sind.
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