Endstation Eigenverantwortung: Mangelnde Gesundheitsversorgung für Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen in Deutschland

Bahngleise mit Prellbock

Das deutsche Gesundheitssystem ist wie die Bahn: In der Theorie gibt es viele Verbindungen und einen dichten Fahrplan an Leistungen. In der Praxis jedoch: kaputte Züge, Strecken voller Baustellen, und nicht selten fährt der Zug genau dann nicht, wenn man ihn am dringendsten braucht. Doch was für Gelegenheitspatient*innen eine geringfügige Unannehmlichkeit ist, wird für Menschen mit komplexen chronischen Erkrankungen und Behinderungen schnell existenzbedrohend. Sie erleben nicht nur dieselben strukturellen Probleme wie alle Patient*innen, sondern zusätzlich Diskriminierung, Gaslighting und eine Versorgung, die ihre Lebensrealität ignoriert. Mit einer Mischung aus Betroffenenperspektive, Fakten und Bahn-Analogien zeigt Karina Sturm auf, auf welche Barrieren Personen mit komplexen chronischen Erkrankungen heute im Gesundheitssystem stoßen.

#61 Mediziner*innen mit Behinderung (Teil 2)

Portraitfotos von Hannah Hübecker in grünen OP-Klamotten und Leopold Rupp in blauen Arzt-Klamotten. Beide lächeln frontal in die Kamera.

In Folge 61 unseres Bayern 2 Podcasts haben wir zum zweiten Mal Dr. Leopold Rupp und Hannah Hübecker zu Gast. In dieser Fortsetzung von Episode 60 sprechen darüber, wie gut bzw. schlecht die Gesundheitsversorgung für behinderte Menschen in Deutschland ist. Wir schauen unter anderem, welche Barrieren es im Gesundheitssystem gibt, wie sie sich je nach Behinderungsart oder Geschlecht verändern und was das alles mit dem Begriff Gaslighting zu tun hat.

„Helft uns wach zu küssen“ und das Heilen von Behinderung

Porträts von 15 bekannten Personen, die an der "Helft uns wach zu küssen" Kampagne teilnehmen.

Bastian Pastewka, Nikeata Thompson, Max Giermann, Jeannine Michaelsen, Jürgen Vogel, Cristina do Rego, Tom Beck und viele andere prominente Personen aus Film und Fernsehen sind Teil der Kampagne „Helft uns wach zu küssen!“, in der es um die Behandlung und „Heilung“ des Angelman-Syndroms geht. Aber: Ist das der richtige Ansatz?

„Ich hätte gerne einen gesellschaftlichen Konsens, dass wir für niemanden Sonderwelten brauchen.” Ein Gespräch mit Grünen-Politikerin Stephanie Aeffner

Stefphanie Aeffner schaut lächelnd an der Kamera vorbei. Sie ist im Halbprofil zu sehen, trägt ihre langen, blonden Haare offen und trägt einen schwarzen Blaser

Stephanie Aeffner wollte eigentlich schon nach dem Abitur in die Politik, entschied sich dann aber zunächst für ein Medizinstudium, bevor sie zur Sozialen Arbeit wechselte. Nach einer Anstellung als Qualitätsmanagerin folgte eine längere krankheitsbedingte Pause, nach der sie viele Jahre in einem „Zentrum selbstbestimmt Leben“ Menschen mit Behinderungen beraten hat und Aktivistin in der Selbstbestimmt-Leben-Bewegung war. 2016 wurde sie Landes-Behindertenbeauftragte in Baden-Württemberg. Seit 2021 ist sie als Bundestagsabgeordnete der Grünen zuständig für Sozialpolitik und Barrierefreiheit. Karina Sturm hat sich für die Neue Norm mit ihr unterhalten.

Pränataldiagnostik – Nur noch “Norm”-Kinder durch “Norm”-Tests?

Eine Frau mit dunklen langen Haaren hält ein Baby vor sich. Das Baby lacht herzlich.

Lisa Zattler bringt zwei behinderte Kinder zur Welt. Beide Male wurde ihr vorher eine Abtreibung angeboten. Jedesmal entscheidet sie sich anders. Mittlerweile gibt es Pränataltests, die bestimmte Behinderungen vor der Geburt erkennen können. Was diese Tests für Menschen mit Behinderungen bedeuten und warum sie ableistisch sind, erklären Karina Sturm von Die Neue Norm und Nikolai Prodöhl von andererseits.

Inklusion? Gerne, aber nicht bei uns!

Das Logo von Die Neue Norm auf gelbem Grund. Rechts davon steht: Die Neue Kolumne. Unten steht: Von Anna.

Während ihres Medizinstudiums hat Anna eine Behinderung erworben. Seitdem hat sie mit Diskriminierung und ungerechter Behandlung von Seiten ihrer Universität zu kämpfen. In ihrer Kolumne schreibt Anna vom nie endenden Kampf um ihr gutes Recht.