#69 Disability Studies

In einem Hörsaal sitzen 11 Personen. Eine weiblich gelesene Person erzählt etwas und die anderen Personen hören zu oder arbeiten an ihrem Laptop. Neben der Person, die spricht, sitzt eine weiblich gelesene Person, die eine schwarze Sonnenbrille trägt und auf ihren Laptop schaut. Das Bild ist sehr frontal aufgenommen und es wirkt fast die ein Gemälde durch die ganzen braunen uni-typischen Sitzreihen.

In Folge 69 unseres Bayern 2 Podcasts sprechen wir über Disability Studies – Forschung von und mit behinderten Menschen. Was genau sind Disability Studies eigentlich? Warum betrachten sie Behinderung anders als die Medizin? Und welchen ganz konkreten Unterschied machen sie im Alltag von Menschen mit Behinderungen? Diese Fragen klären Jonas, Karina und Raúl in der aktuellen Folge gemeinsam mit Prof. Dr. Siegfried Saerberg, einer der zentralen Stimmen der Disability Studies in Deutschland.

„Rassismus erzeugt chronischen Stress.“ Ein Interview mit Mahssa Behdjatpour

Illustration einer Personmit schwarzen Locken und hohem Pferdeschwanz, sie schaut auf einen dreifächriges Zeitungsregal.

Mahssa Behdjatpour hat Public Health studiert und in ihrem Buch „Du lachst ja gar nicht mehr. Wie Rassismus krank macht“ über Rassismus, Gesundheit und ihre eigene Familiengeschichte geschrieben. Max Balzer der Initiative Sick People spricht mit ihr über transgenerationales Trauma, Ausschlüsse im Gesundheitswesen und warum Schreiben Widerstand sein kann.

Freikaufen – Ein Gedicht

Trübes Hellgrün im Hintergrund. Davor das Logo Die Neue Kolumne von Cathrin Schweizer.

Im Gedicht „Freikaufen“ stellt unsere Autorin Cathrin Schweizer wichtige Fragen. Es geht um Würde, ums Anders-sein und um Verantwortung in unserer Gesellschaft. Das Gedicht macht deutlich: Wir müssen neu darüber nachdenken, was Leistung und Gerechtigkeit bedeuten. Und es zeigt, dass echte gleiche Chancen bei der Arbeit nur möglich sind, wenn alle Menschen – mit und ohne Behinderung – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mitmachen können.

Banden bilden mit Beccs Riley: „Die beste Rache ist ein gutes Leben.“

Eine Person mit kurzen Haaren sitzt in einem orangenen Sessel und hält eine Kaffeetasse in der Hand. Sie trägt ein schwarz-weißes Hemd mit Ornamenten und hält eine Teetasse in beiden Händen. Sie blickt in die Kamera.

Was tun, wenn die Welt brennt und Hoffnung manchmal schwerfällt? Beccs Riley ist Gründer*in von Minzgespinst, systemische Berater*in und Politfluencer*in. Beccs spricht über prägende Bücher, praktische Solidarität und darüber, warum 3,5 % der Bevölkerung genug sind, um echte Veränderung anzustoßen. 

#68 Vorbilder

Schwarz-Weiß bild von dem jungen Raul Krauhausen. vor ihm kniet Roger Willemsen. Beide schauen sich in die Augen.

In Folge 68 unseres Bayern 2 Podcasts sprechen wir über Vorbilder – oder sind das Idole? Jonas, Raúl und Karina bringen verschiedene Vorbilder mit in die Show, die sie aus den unterschiedlichsten Gründen bewundern. Aber sind das denn alles Menschen mit Behinderungen? Müssen das vielleicht gar behinderte Vorbilder sein? Oder bewundert Raúl vorallem Usain Bolt? Alle diese Fragen beantworten wir in unserer Folge „Vorbilder“.

Hans Asperger: Wie Medien und Medizin einen NS-Täter ehren

Auf einem großen, grauen Grabstein steht „Niemals vergessen“, darauf steht ein Grablicht und eine Steinschale mit roten und weißen Blumen.

Unsere Autorin Sophie Lierschof ist mit der Geschichte nationalsozialistischer Krankenmorde aufgewachsen – ihre Großtante Irma Sperling wurde 1944 in der Wiener Kinderfachabteilung „Am Spiegelgrund“ ermordet. Einer der Ärzte, die Kinder dorthin schickten, war Hans Asperger. Bis heute trägt eine Diagnose seinen Namen. Für Lierschof ist das ein Skandal: Es zeigt, wie wenig Medizin und Medien ihrer historischen Verantwortung nachkommen – und wie Täter noch immer geehrt werden, während die Opfer im Schatten bleiben.

Hans Asperger: Warum ein Täter kein Lob bekommen darf (Einfache Sprache)

Auf einem großen, grauen Grabstein steht „Niemals vergessen“, darauf steht ein Grablicht und eine Steinschale mit roten und weißen Blumen.

Sophie Lierschof hat einen Text geschrieben.
In diesem Text geht es um ihre Großtante.
Sie wurde ermordet.
Und es geht um Hans Asperger.
Hans Asperger war ein Arzt in Wien zur Zeit des National-sozialismus.
Er ist verantwortlich für die Tötung vieler Kinder.
Trotzdem wurde er nach dem Krieg als guter Arzt dargestellt.
Heute wird der Name „Asperger” noch für eine Autismus-Diagnose benutzt.
Das verletzt viele Menschen.
Medien, Kliniken und die Gesellschaft müssen diesen Namen kritisch betrachten und ihn aus Diagnosen entfernen.

#67 Haft

Zwei Verkehrsschilder. In der einen Richtung geht es zur Pflegeabteilung. In der anderen Richtung geht es zur Zentrale der Jugendstrafanstalt.

In Folge 67 unseres Bayern 2 Podcasts machen wir mal was anderes: Wir nehmen euch mit an einen Ort, über den selten in Bezug auf Inklusion und Barrierefreiheit gesprochen wird: das Gefängnis. Genauer gesagt, in die Justizvollzugsanstalt (JVA) Hövelhof in Nordrhein-Westfalen, eine der wenigen Einrichtungen im deutschen Justizsystem, an dem Menschen mit Behinderungen mit Pflegebedarf inhaftiert werden können. Wir sprechen mit einem Inhaftierten, dem Pflegeleiter der JVA, Dirk Rautenberg, und der Anwältin Pamela Pabst darüber, was passiert, wenn jemand mit Behinderung im Strafvollzug landet. Gibt es barrierefreie Zellen, Pflege/Assistenz und Dolmetscher*innen? Und wie viel Teilhabe und Inklusion darf und soll es in einer JVA überhaupt geben?

Schichtwechsel in Berlin-Karlshorst: Begegnung statt Barrieren?

Eine Beschäftigte und die Senatorin stehen in einer Pferdebox und unterhalten sich, die Senatorin mit einer Mistgabel in der Hand.

Ein Aktionstag, der Türen öffnen soll: Senatorin Cansel Kiziltepe besucht das inklusive Pferdesport- und Reittherapiezentrum Karlshorst und erlebt den Alltag von Werkstattbeschäftigten auf ihrem Außenarbeitsplatz. Unsere Redakteurin Carolin Schmidt hat sie begleitet. Zwischen Stallarbeit, Begegnungen und politischen Fragen zeigt sich: Inklusion braucht mehr als Symbolik und die derzeitigen Strukturen festigen immer noch die Trennung von Menschen mit und ohne Behinderung in der Arbeitswelt – aber jeder Schritt bringt Sichtbarkeit.