Die Neue Norm: Eine Sehbehinderung, ein Rollstuhl, eine chronische Erkrankung. Oder: drei Journalist*innen. Jonas Karpa, Raul Krauthausen und Karina Sturm sprechen über Behinderung, Inklusion und Gesellschaft.
Folge 68: „Vorbilder“
Karina: Ja, Raúl, ist denn dein Vorbild Usain Bolt, weil der so schnell rennen kann?
Raúl: Also, wenn ich jetzt über Vorbilder nachdenke, dann ist das garantiert nicht jemand, der laufen kann, weil ich nicht laufen kann. Da fallen mir bessere Helden ein.
[DNN Jingle]
Jonas: Herzlich willkommen zu Die Neue Norm, dem Podcast. Wir sprechen heute über Vorbilder, beziehungsweise sind Vorbilder eigentlich das Gleiche wie Idole und müssen Menschen mit Behinderung auch andere Menschen mit Behinderung als Vorbilder haben? Bei mir sind Karina Sturm und Raúl Krauthausen.
Karina: Hallo.
Raúl: Hi.
Jonas: Mein Name ist Jonas Kapa. Ja, also Usain Bolt ist es jetzt nicht wegen schnell laufen können und so, aber habt ihr generell, sag ich mal, wenn man so in die Definition reinguckt, was ein Vorbild ist oder was ein Idol ist, ist das für euch das Gleiche oder macht ihr da Unterschiede, wie ihr Leute, ja, anhimmelt?
Karina: Ich glaube für mich ist das dasselbe. Ich habe mir da noch, ehrlich gesagt, ich habe mir da noch nie so Gedanken darüber gemacht, ob ich das dasselbe finde oder nicht. Genau, deswegen, ich habe ganz viele Vorbilder/Idole.
Raúl: Ich habe mich wirklich sehr schwer getan mit dieser Fragestellung, ob ich Vorbilder habe, weil das sind einzelne Aspekte, die ich an Menschen bewundere, aber selten zu 100% dieser Person. Und man, versteht ihr, was ich meine? So gut kennt man die Vorbilder ja oft auch gar nicht und das, was man öffentlich über jemanden erfährt, den man bewundert, ist ja wahrscheinlich auch nur ein Teilausschnitt. Aber je länger ich darüber nachdachte, desto klarer wurde mir, es gibt doch Vorbilder in meinem Leben.
Jonas: Okay, also keine Person, wo du jetzt sagen würdest, okay, der möchte ich quasi eins zu eins so nacheifern.
Raúl: Nein, auf keinen Fall.
Jonas: Also um mir zum Beispiel mal Usain Bolt als Person zu nehmen, wo du sagst, okay, dir geht es überhaupt nicht darum, in 9,48 Sekunden hier die 100 Meter irgendwie zu laufen, beziehungsweise ich könnte mir, gut, Usain Bolt ist der schnellste Mann der Welt.
Raúl: Ist es noch so?
Jonas: Aber er hat den Rekord, ja. Und du könntest der schnellste Mann im Elektrorollstuhl sein? Also vom Gefühl her würde ich sagen…
Raúl: Aber dann wäre er Schumacher mein Vorbild.
Jonas: Okay.
Raúl: Weil der hat ja auch ein Fahrzeug. Das habe ich ja auch. Und dann wäre das ja eher so eine Art Tuning-Meisterschaft wahrscheinlich. Wer hat den besseren Motor und dann noch Wildstädtigkeit und dann vielleicht am Ende so ein bisschen körperliche Fitness, weil das auch anstrengend sein kann. Aber ist jetzt bei Formel 1 die Leistung des Fahrers der Sport oder die Leistung der Ingenieure? Ja, ja. Also wenn du mich jetzt in ein Formel 1 Auto setzen würdest, schwierig.
Jonas: Ja gut. Ich weiß, also, Karina und für dich, also ich meine…
Karina: Das würde nicht so gut gehen. Aber ich dachte mal, wir sprechen doch immer häufig davon, dass Hilfsmittel zum Beispiel der Rollstuhl deine Beine sind. Dann ist aber das ja das Äquivalent eigentlich keine Autos, sondern dann eigentlich trotzdem die Person, die rennt.
Raúl: Ja, das ist wahr. Aber ich bin halt so ein Sportmuffel. Also von meinen Vorbildern ist niemand Sportler*in.
Jonas: Okay. Was ist zum Beispiel die erste Person, die du nennen würdest? Ich meine, ich habe auch sehr lange darüber nachgedacht und mir ist es auch schwer gefallen, die eine Person herauszufinden. Aber was wäre, wenn du jetzt quasi die erste Person, die dir einfallen würde oder die dir dann eingefallen ist?
Raúl: Aber lass uns doch mal kurz einen Schritt zurückgehen. Warum tun wir uns so schwer, Vorbilder zu finden?
Jonas: Also ich habe so ein bisschen das Gefühl, das ist eine Frage, die ich mir gestellt habe, ob wir auch quasi so ein bisschen so Biases haben. Also Vorurteile oder quasi einfach ein gewisser Blick auf Menschen haben wir ja eh, dass wir als Menschen uns ja wohlfühlen oder uns eher hingezogen fühlen zu Personen, die so ein bisschen sind wie wir selbst. Also von den ganzen Vielfaltsdimensionen, wenn man schaut, mit welchen Leuten umgibt man sich. Die haben im Endeffekt alle vielleicht so die gleichen Bildungsgrads, die haben eine ähnliche Herkunft, ein ähnliches Alter. Genau. Und das ist irgendwie, dass man sich vielleicht auch irgendwie dann eher mit Leuten selbst so ein bisschen verbindet, die so ein bisschen sind wie man selbst. Deshalb war so meine Frage am Anfang zwischen Vorbild und Idol, weil natürlich könnte ich jetzt, ich könnte jetzt auch sagen, ich habe quasi Helene Fischer als Idol, was ich jetzt nicht habe.
Karina: Ja, das wäre ja eher Raúls.
Jonas: Oder so. Aber das ist ja quasi jetzt keine Person, wo ich sagen würde, da möchte ich selber irgendwie mal hin. Und Vorbild würde ich eher damit verbinden, dass es schon zumindest in Ansatzpunkten irgendwie vielleicht eine Tätigkeit oder eine Haltung gibt, wo ich sage, ok, da sehe ich mich irgendwie auch mit drin. Und die Frage ist, ob wir als Menschen mit Behinderung auch eher Vorbilder mit Behinderung haben oder auch brauchen. Vielleicht.
Raúl: Das ist eine gute Frage. Also vielleicht gehen wir mal kurz zu meiner, wenn ich meine eigene Frage beantworte. Warum tue ich mich so schwer mit Vorbildern? Ich glaube, weil man mir unterstellen könnte, ich würde so werden wollen wie eben dieses Vorbild. Aber auf gar keinen Fall, weil ich mich selbst für den Geilsten halte. Also ich brauche keine Vorbilder, ich bin mein eigenes Vorbild. Das ist nicht der Grund, warum ich mich so schwer tue mit Vorbildern. Ich glaube, ein Vorbild ist so eine große Lichtgestalt an Figur, die bei gemütlicher, bescheidener Betrachtung wahrscheinlich auch niemand erfüllen kann. Und von meinen drei Vorbildern, die ich raus überlegt habe, hat eine eine Behinderung. Und da musste ich auch nochmal extra eine Meile gehen, um darüber nachzudenken. Also die ersten Vorbilder waren ohne Behinderung, die mir einfielen. Und dann dachte ich, warum eigentlich ohne Behinderung? Gibt es nicht auch Menschen mit Behinderung? Und dann fiel mir die dritte ein.
Jonas: Wie war es bei dir, Karina? War es auch ein langer Prozess? Oder als wir uns dazu entschieden haben, heute über dieses Thema zu reden, dass man sozusagen wie in ein Wespennest gestochen und du hast einen Namen nach dem anderen runtergeschrieben?
Karina: Für mich war es tatsächlich ein Prozess und der Großteil von den Leuten ist mir gar nicht mal selber eingefallen, sondern was ich gemacht habe, als wir das Thema festgelegt hatten, weil ich nämlich am Anfang auch da stand, so wie “Shit”, weiß nicht, also spontan fällt einem da wirklich einfach nichts ein. Dann habe ich Menschen in meinem Umfeld gefragt und habe gesagt, über wen erzähle ich dir die ganze Zeit? Wen finde ich toll? Über wen kann ich nicht aufhören zu sprechen?
Jonas: Also Partner*innen mal ausgenommen.
Karina: Ehrlicherweise, ich spreche überraschend viel von Raúl, deswegen dachte ich erst, ich bringe Raúl Krauthausen mit, aber dann dachte ich, dann ist die Folge schnell vorbei.
Jonas: Ja, das ist dann gut. Das ist das übrigens auch meine Person, die ich mitgebracht habe. Nein.
Karina: Aber fairerweise, von all den Menschen, die ich auswählen hätte können, kenne ich Raúl wahrscheinlich tatsächlich am besten und fühle mich am, sag mal, sichersten, dass er mir nicht irgendwie die nächsten Jahre Scheiße baut und ich mich dann dafür schämen muss, dass ich ihn ausgesucht habe. Hoffe ich zumindest.
Raúl: Aber kein Druck.
Karina: Kein Druck, Raul, alles gut.
Jonas: Also du würdest dir Raúl auch quasi irgendwo hin tätowieren? Oder den Namen, um ein Zeichen zu setzen?
Karina: Ne, so weit würde ich jetzt vielleicht nicht gehen. Ich habe auch diese Regel, keine lebenden Menschen irgendwo hin zu tätowieren, das ist zu gefährlich. Ne, aber ich glaube, ich habe für mich festgestellt, dass meine Vorbilder variieren auch über die Jahre. Je nachdem, was ich gerade für ein Interessenfeld habe, ich interessiere mich ja für ganz viele verschiedene Sachen und picke mir dann aber natürlich auch einen Aspekt raus, weil wie Raúl auch schon erwähnt hat, man kennt die Leute ja nicht wirklich, sondern man bewundert dann irgendwie eine Sache, die sie getan haben, zum Beispiel eine große Handlung oder so. Genau deswegen, die Leute, die ich mir ausgesucht habe, das sind die, die ich gerade im Moment spannend finde und die ich, finde ich, als Vorbild sehen würde für bestimmte Dinge, die die getan haben.
Raúl: Und du, Jonas?
Jonas: Wie gesagt, ich habe mich auch total schwer getan damit und bin eigentlich auch kurz davor, ohne dass es wie gesagt so zu überheblich klingen soll, so in die Folge reinzugehen. Vorbilder, ja, also so wirklich so ein Vorbild, ne, habe ich nicht. Also, ich bin da quasi auch in die Recherche, ich bin z. B. meine Instagram-Liste durchgegangen und mal geguckt, wem folge ich?
Raúl: Das sind ja dann lebende Helden.
Jonas: Genau, das sind dann lebende Helden, es gibt ja natürlich auch Instagram-Accounts, die so Fanseiten in dem Sinn sind. Aber ich habe da jetzt quasi auch eine Person mitgebracht, wo ich sagen würde, okay, die ist zwar auch schon tot, aber da gefällt mir quasi ein Teilaspekt. Aber jetzt so wirklich zu sagen, okay, das ist irgendwie so, wie man es vielleicht in Teenie-Zeiten früher hatte, wo es dann irgendwie Musiker*innen sind oder irgendwie andere Künstler*innen, wo man sagt, ich möchte genau so werden wie die. Also, wo man die Musik, das Outfit, den Habitus irgendwie … Ja, das finde ich auch so ein bisschen gefährlich. Also manchmal, wenn dann aus Vorbilden, Idolen und dem eigenen Fantum so ein bisschen Fanatismus in dem Sinne wird und man einfach nur der Person nacheifert, weil, so wie wir es ja gesagt haben, du bestehst als Mensch aus so vielen Teilaspekten und Behinderung ist eben auch ein Teilaspekt. Und ich habe mir, für mich gemerkt, dass ich mir bewusst quasi nochmal in diese “Behinderten-Bubble” irgendwie so reingehen musste, weil ich jetzt irgendwie auch noch nicht so das Gefühl hatte, mich jetzt komplett damit in Verbindung zu bringen. Also, wo ich mit Geist habe, aber auch das Gefühl hatte, okay, wenn wir jetzt heute über Vorbilder sprechen, ob wir auch so ein bisschen die Pflicht haben, andere im Rahmen dieses Podcasts so ein bisschen auch ins Scheinwerferlicht zu stellen. Also, natürlich können wir auch sagen, klar, unser Vorbild ist Raúl Krauthausen und da ist er ja. Aber im Sinne von Name-Dropping zu betreiben und zu sagen, es gibt noch viele andere gute Menschen, die wir inspirierend finden, die wir als Vorbilder sehen und die quasi auch nochmal so ein bisschen auf das Podest zu heben.
Raúl: Aber trotzdem, du hast jetzt einen mitgebracht, einen Vorbild, Jonas.
Jonas: Ja, ja.
Raúl: Wir haben drei mitgebracht. Du hast deine Hausaufgaben nicht gemacht.
Jonas: Ja, aber ich…
Karina: Das ist untypisch für dich, Jonas, normal hat Raúl seine Hausaufgaben nicht mit.
Raúl: Ja, und ich habe noch nicht mal so einen Hund, der die gegessen hat.
Jonas: Ich habe aber quasi, es kommt ja darauf an, was man daraus macht. Ich kann dazu einiges erzählen. Aber sollen wir gerne mal rein starten? Wir haben uns immer so ein bisschen drum herum geredet, im Sinne von, wer hat wie viel mitgebracht? Möchte jemand von euch anfangen? Wenn ihr mehr habt als ich, dann startet mal rein.
Karina: Ja, also ich habe momentan wirklich ein relativ nischiges Interesse entwickelt für, okay, wenn ich jetzt sage Feminismus, ist es nicht nischig. Nee, okay, ich habe dieses Buch gelesen, weil ich zurzeit so wenig Zeit zu lesen habe, habe ich mir einen Graphic Novel gekauft. Der heißt “Frau, Leben, Freiheit” und da geht es quasi um die iranische Frauenbewegung, also die Aktuellste, wie die sich entwickelt hat. So, und dabei bin ich auf eine ganz tolle Journalistin gestoßen, die diese Proteste quasi mit angeregt hat, mit ihrer Arbeit. Die heißt Niloofar Hamedi. Ich hoffe, ich habe das richtig ausgesprochen. Und die hat damals angefangen, obwohl sie es eigentlich nicht gedurft hätte, über die Ermordung von Mahsa Amini zu sprechen. Die ist 2022 durch die Sittenpolizei ganz brutal ermordet worden, weil sie ihren Hijab angeblich nicht ordentlich getragen hat. Und das hat dazu geführt, dass Niloofar Hamedi, also eine der Journalist*innen, dort über den Mord berichtet hat und ein ganz, ganz emotionales Foto von den trauernden Eltern gepostet hat, das quasi viral gegangen ist. Und das hat dann dazu geführt, dass diese Proteste quasi mit angefeuert worden sind. Und das fand ich so mutig, also auch, weil es in diesem Graphic Novel extrem gut dargestellt war und das natürlich nochmal mehr Impact hat, wenn du dann die Bilder dazu siehst, wie die porträtiert worden sind. Und dann noch den ganzen Hintergrund dazu. Also, da sind ja tausende von Menschen gestorben. Es sind unfassbar viele Journalist*innen auch inhaftiert worden, dann brutalst gefoltert worden. Und die wurde auch verurteilt, ursprünglich eigentlich erst zum Tode, dann irgendwie zu 13 Jahren. Und zum Glück, aufgrund von ganz viel öffentlichem Aufschrei, sind sie dann auf Kaution, also sie und eine Kollegin, entlassen worden. Und genau, dann sind sie noch zu fünf Jahren verurteilt worden und jetzt letzten Endes sind sie zum Glück begnadigt worden. Aber ich fand, dass allein die Tatsache, dass man sich als Journalist*in in so einem Land, in dem du halt keine Meinungsfreiheit hast, in dem du nicht über Fakten berichten kannst, hinstellt und das trotzdem tust, wissentlich, was die Konsequenz davon sein kann, das fand ich total mutig und, ja, finde ich verdient, ein Vorbild zu sein.
Jonas: Absolut.
Raúl: Also einer meiner Vorbilder, habe ich auch hier schon öfter genannt, ist die ehemalige Richterin des US-Verfassungsgerichts, das Supreme Court, Ruth Bader Ginsburg. Da gibt es auch mehrere Hollywood-Filme, eine Doku und eine Hollywood-Verfilmung über ihr Leben. Sie ist 1933 geboren und 2020 gestorben und sie war Juristin und Richterin, wie gesagt. Und ist bekannt geworden, als eine, die sowieso eine der ersten Frauen war, die überhaupt Jura studiert haben, und ist bekannt geworden, dass sie gegen Geschlechterdiskriminierung in der US-Verfassung gekämpft hat. Und wurde lange verschrien als sogenannte Männerhasserin, weil sie vor allem Frauen vertrat, hat dann aber, zumindest so die Geschichte und die Legende über sie, großes Ansehen bekommen, auch unter Männern, als sie einen Mann vor Gericht vertrat, der auch wegen seines Geschlechts in der Verfassung diskriminiert wurde, weil er, ich glaube, so eine Art Unterhaltsgeld nicht bekam oder pflegeunterstützendes Geld nicht bekam, weil er seine Mutter pflegt und das normalerweise Frauen machen würden. Und sie hat vor Gericht für ihn gewonnen und konnte damit quasi beweisen, dass es ihr gar nicht darum geht, Männer zu hassen, sondern dass es ihr einfach darum geht, die Geschlechterdiskriminierung in der Verfassung zu beseitigen, egal ob du Mann oder Frau bist. Und die war ja dann eben im Supreme Court jahrelang und wollte eigentlich aufhören, aber als dann diese ganzen rechtsrückende Politiker*innen kamen, hat sie dann gesagt, sie macht noch eine Legislatur und ist dann leider 2020 verstorben. Und die Doku ist großartig, kann ich sehr empfehlen. Die Doku heißt “RBG” wegen Ruth Bader Ginsburg und ist einfach eine sehr amüsante und tiefe Doku.
Jonas: Ja, auf jeden Fall empfehlenswert. Das, was mir gerade auffällt, wenn quasi jetzt ich meinen Namen mitbringe, ist, dass wir erstmal eine Person haben aus dem Ausland. Denn meine Person, die ich mitgebracht habe, ist die Journalistin und die Aktivistin Stella Young. Vielleicht Freund*innen dieses Podcasts werden sich daran erinnern, dass wir die allererste Folge, die wir gemacht haben, vor fast sechs Jahren, dort ging es um das Thema Inspiration Porn. Und sie ist die, die diesen Begriff geprägt hat und sie hat einen sehr sehenswerten TED-Talk mal gegeben, wo sie erklärt hat, dass wenn sie als Journalistin und Aktivistin und in ihrer Rolle auch als Komikerin irgendwo in Schulen geht und dort quasi einen Input gibt, wo sie da ist, dann häufig gefragt wird, ob sie dann quasi jetzt die Motivationsrede hält. Weil das anscheinend so Usus war oder auch ist, dass ja Menschen mit Behinderung häufig vor nichtbehinderten Menschen eine Rede halten und motivieren, den Alltag zu leben. Also dieses typische, vielleicht, ich habe im Rollstuhl sitzend den Mount Everest bestiegen und wenn ich das quasi im Rollstuhl geschafft habe, dann schafft ihr ohne Behinderung das ja wohl auch. Und dieses Inspiration sein für nichtbehinderte Menschen und Bewunderung erfahren für, und sie sagt es so, ich erfahre Bewunderung für alltägliche Dinge, die ich mache. Das ist halt quasi zusammengefasst unter diesem Begriff Inspiration Porn, den sie halt geprägt hat. Sie ist leider 2014 im Alter von 32 Jahren gestorben, relativ unerwartet. Aber ich finde diese Haltung, die sie hat und auch diese Tatsache, dass das etwas ist, womit wir thematisch in unserem Podcast angefangen haben und was auch so ein bisschen dieses Disability Mainstreaming, also quasi Behinderung ja wahrnehmen und mitdenken, aber mit einer Selbstverständlichkeit. Und dass es eben nicht die Nummer eins Meldung ist im Journalismus oder die Nummer eins Tatsache, wenn irgendwelche anderen Geschichten erzählt werden oder wenn ich auf eine Person treffe, ja die Person hat eine Behinderung, aber es ist eben nur auch eben ein Teilaspekt und eben nicht alles. Und das zieht sich, wie gesagt, ja auch in unseren Themen so ein bisschen wie ein roter Faden durch, dass wir versuchen über ganz allgemeine gesellschaftliche Dinge zu sprechen, sei es, dass wir Episoden gemacht haben zur Klimakrise, wir haben über Bücher gesprochen, über Urlaub, über Mobilität, über den Krieg gegen die Ukraine, aber eben natürlich aus unserer Perspektive, die wir eben mitbringen. Und ja, dieses keine Inspiration sein für nichtbehinderte Menschen und gleichzeitig dann eben dieses Disability Mainstreaming, dass Behinderung wie selbstverständlich mitgedacht wird und eben ein Teil der eigenen Persönlichkeit ist, finde ich sehr bewundernswert. Und das hat, glaube ich, auch für mich auch nochmal so das Denken auf das Thema Behinderung sehr verändert und sehr geprägt und deshalb habe ich quasi Stella Young mitgebracht und ihren Vortrag, ihren TED-Talk, den gibt es quasi auch immer noch bei YouTube zu sehen, werden wir euch auf jeden Fall auch in den Shownotes auf www.dieneuenorm.de verlinken. Und es ist ja eine Person, die ich mitgebracht habe, die mir eingefallen ist, nachdem ich dann auch länger darüber nachgedacht habe, wer so ein Vorbild sein könnte.
Raúl: Spannend.
Karina: Ich finde es schön, dass wir erstmal nur Frauen hier präsentiert haben als Vorbilder, das ist schön.
Jonas: Hast du denn auch einen Mann als Vorbild?
Karina: Bestimmt. Also ich habe einen auf meiner Liste, wobei ich finde, dass es so offensichtlich, dass es schon wieder langweilig ist. Also ich habe Keanu Reeves auf meiner Liste, der einfach, also ich meine offensichtlich jeder, der ein bisschen was über den in den Medien liest, das ist halt einfach so ein genuine good guy. Also das sieht so aus, als hätte er noch nie in seinem Leben was Schlechtes getan, was wahrscheinlich nicht stimmt, aber ich meine, er wird öffentlich immer so dargestellt, na, als wäre er zu allen nett und als wäre er so total bodenständig, der gibt ständig irgendwie große Geschenke an die Crew. Ich glaube, der hat mir irgendwie Motorräder für alle gekauft und riesengroße Boni und so. Den hat man auch schon gesehen irgendwie in den Straßen von New York, wie er sich mit Menschen, mit obdachlosen Menschen unterhält und denen irgendwie einen Kaffee ausgibt und einfach da sitzt und stundenlang quatscht. Also man weiß ja auch immer nicht, was irgendwie Show ist und was nicht, weil offensichtlich waren da Kameras und ob die Person jetzt weiß, dass die Kamera da ist oder nicht, macht vielleicht auch einen Unterschied. Aber also der klingt eigentlich immer so, als würde er Dinge tun, ohne dass er wirklich wollen würde, dass die die Öffentlichkeit überhaupt mitkriegt.
Jonas: Aber wie viel spielt das Aussehen da eine Rolle?
Karina: Bei Keanu Reeves? Weiß ich nicht, ich finde ihn nicht sonderlich attraktiv. Ist einfach nicht so mein Typ. Ich mag auch seine Filme nicht. Die meisten Speed mag ich, aber kein Matrix-Fan. Oh Gott, jetzt krieg ich bestimmt einen Shitstorm.
Raúl: John Wick, du musst alle John Wick-Teile gucken.
Karina: Hab ich schon, die sind, naja, find ich okay.
Raúl: Brutal.
Jonas: Aber interessant, dass du gesagt hast, dass das der offensichtlichste Vorschlag wäre und dass es da eigentlich überhaupt keine Diskussion drüber gäbe. Keanu Reeves, also ich hab auch ja über Schauspieler*innen nachgedacht, wo ich sage, okay, die find ich irgendwie toll, was sie machen, aber Keanu Reeves ist mir jetzt gerade, also hab ich überhaupt nicht drüber nachgedacht.
Karina: Ja, nee, ich dachte, das wäre irgendwie zu offensichtlich. Aber vielleicht ist es das auch nicht. Vielleicht ist der einfach nur viel in meiner Timeline und deswegen, ne, man kriegt ja auch immer irgendwie das in die Timeline in Social Media gespült, was man ohnehin irgendwie mag.
Jonas: Dieser verdammte Algorithmus, ja, das ist, ja, das kenn ich. Raúl, du hast eine Person noch mitgebracht, die, und da sind wir bei dem Thema, ich hatte nicht nur einen Namen, ich hatte auch noch ne Shortlist in dem Sinne, wo ich auch noch sagen würde, die sind erwähnenswert, die du sogar selber auch quasi getroffen hast im Gegensatz zu Ruth Bader Ginsburg. Ich weiß, du hattest zu einer Person eine enge Verbindung, weil du die Person in deinen Teenie-Jahren schon kennenlernen konntest, durftest.
Raúl: Ja, tatsächlich. Und ich wusste nicht, wer er ist. Und das fand ich total interessant, weil, also meine Eltern, ich muss kurz ausholen, meine Eltern, die haben, die wussten, dass ich schon immer so mich für Medien interessiere und dass ich das irgendwie cool fand, aber sie waren auch sehr vorsichtig, was überhaupt, was sie wollten, dass ich mache. Also sie haben gesagt, wir schicken dich jetzt nicht ins Fernsehen. Und wenn RTL fragt, ob sie ein Dokument über dich machen und du bist noch minderjährig, dann sagen wir halt nein. Weil das ist Privatfernsehen und die machen in der Regel schwieriges Material, das wollen sie nicht, dass ich dafür missbraucht werde oder instrumentalisiert werde. Und das fand ich irgendwie schade, weil ich wollte immer was mit Medien machen, aber gleichzeitig habe ich das natürlich auch akzeptiert. Und dann gab es mal eine Doku über mich in der Grundschule, wo ich irgendwie mal den Satz gesagt habe als Grundschulkind, was ist schon normal. Und diesen Satz hat eine große Sozialloterie benutzt, wo mich um Erlaubnis gefragt, ob sie diesen Satz benutzen dürfen für eine Plakatkampagne zum Jubiläum Grundgesetznovellierung Artikel 3 Absatz 3, niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden und feierte quasi das dritte Jahr. Also 3, 3, 3. Und es war, glaube ich, 97 oder so. Und dann habe ich gesagt, ja okay. Und diese Gala sollte moderiert werden von Roger Willemsen, mein Vorbild. Und Roger Willemsen kannte ich halt nicht, ich war halt Teenager, ich hatte halt keine Ahnung, wer der Mann ist. Und Roger Willemsen hatte die Idee, dass so eine Gala zu moderieren zum Thema Behinderung, er als nichtbehinderter Mann, fand er irgendwie komisch. Es wäre doch cool, wenn es jemanden gäbe, der selber eine Behinderung hat, der das mit moderiert. Und dann fiel den Leuten mein Zitat ein und da haben sie halt mich gefragt. Und ich habe gesagt, ja, na klar, Medien finde ich geil, mache ich gerne. Und ich hatte keine Ahnung, was ich dazu gesagt habe. Und dann, nächstes Jahr, Roger Willemsen kommt dann bei euch zu Hause vorbei und ihr bereitet dann diese Gala vor. Und meine Mutter war völlig aus dem Häuschen, dass Roger Wileimsen zum Abendessen kommt und so. Und alle waren mega aufgeregt und so. Und ich habe das überhaupt nicht verstanden, weil ich, wie gesagt, ich kannte ihn nicht. Und dann erinnere ich mich noch, wie er reinkam. Und vielleicht hat mich diese Aufregung angesteckt, aber er ist halt eine Erscheinung gewesen. Er hatte eine Präsenz im Raum, die so warm war und so herzlich und so bodenständig. Und das, obwohl er ein sehr berühmter Publizist, Moderator und Essayist ist. Er galt als der intellektuellste Deutsche.
Jonas: Also er war ja wirklich eine Erscheinung.
Raúl: Und ich war schon total hooked, schon wie gesagt mit 16, 17. Und dann haben wir diese Gala moderiert und er hat mich in seine Fernsehsendung zweimal eingeladen gehabt. Und daraus wurde so eine Art Freundschaft. Und ich habe mit der Zeit quasi verstanden, was alle an ihm so beeindruckend fanden. Und das war, er hat sich halt alles gemerkt, was du ihm erzählt hast. Auch zehn Jahre später. Und solche Menschen habe ich noch nie wieder getroffen. Er wusste noch, wie meine Einzelfallhelferin hieß. 15 Jahre später. Also sorry, aber das ist einfach eine so krasse Brainleistung. Und er hat Bücher geschrieben ohne Ende, Filme gemacht ohne Ende. Und alle Produktionen, die er gemacht hat, waren irgendwie großartig. Und ich habe Lenny Kravitz kennengelernt, wo ich nicht wusste, wer Lenny Kravitz ist. Weil ich halt auch eingeladen war als Studiogast. Oder Dolly Buster. Kennt ihr Dolly Buster?
Jonas: Nein. (lacht)
Raúl: Das ehemalige Erotikmodel und so in den USA.
Karina: Wirklich jetzt?
Raúl: Ja, und er hat sich dann so, wow, in so einer ganz freien Welt, Long Story short, die Freundschaft hat lange gehalten. Und wir hatten jetzt nicht viel Kontakt, aber immer wenn wir uns sahen, war es so wie früher. Und total viele Leute, die ich kenne, die den auch kannten, können Ähnliches erzählen. Und er hatte einfach so eine Präsenz und war so aufmerksam, dass er scheinbar nichts vergessen hat.
Jonas: Und es ist auch so, dass er quasi von deinem ersten Buch, ich glaube es war “Dachdecker wollte ich eh nicht werden”, das Vorwort geschrieben hat.
Raúl: Und auch das Vorwort ist einfach ein Gedicht an Text, wo man sagt, wer schreibt so, wie kann man nur so geil schreiben. Und er hat das Vorwort geschrieben, bevor das Buch fertig war. Also er hat das Buch gar nicht gelesen, er hat das Vorwort geschrieben. Und wir hatten dann so das Gefühl, wow, jetzt muss das Buch halt auch gut werden. Es war echt sehr schade, gerade in Zeiten wie diesen vermisse ich jemanden, der die Welt auch eingeordnet hat. Er galt ja als Deutschlands Intellektueller, der dann auch diese Schwere der Welt für einen ertragbar gemacht hat.
Jonas: Ich ertappe mich immer wieder, manchmal wenn ich so bei YouTube unterwegs bin, dass ich einfach mal so Momente brauche, wo ich sage, ich brauche jetzt ein Roger-Willemsen-Interview. Dann lande ich irgendwie beim RBB, gab es mal hier eine Sendung mit Jörg Thadeusz, wo er, glaube ich, auch irgendwie drei Mal eingeladen war. Und das ist unterhaltsam, das ist lustig, aber eben auch jetzt nicht plump. Es ist einfach schön. Es ist wirklich schön.
Raúl: Und er hatte Arafat zum Beispiel als Studiogast und das ist einfach auch eine krasse Nummer, wen der alles als Interviewpartner auftreiben konnte, auch gegen großen Widerstand. Aber der hat sich einfach immer sehr, sehr gut vorbereitet.
Jonas: Und er ist auch, weil ich ja gerade gefragt habe, wie viel Schönheit ist denn da auch Faktor, er ist halt ein sehr attraktiver Mann auch gewesen.
Raúl: Den sogar ich attraktiv fand als Mann. Also wo ich sage, wow, der hat wirklich eine Lichtgestalt.
Jonas: Und du warst ja auch, als Roger Willemsen dann relativ, zumindest für die Öffentlichkeit, relativ überraschend gestorben ist, warst du ja auch eingeladen bei Markus Lanz, glaube ich, in der Talkshow, um darüber auch zu sprechen. War das dir recht?
Raúl: Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich der Richtige bin, um das zu tun, aber wenn ich das auf mein Leben beziehe, war er, glaube ich, einer der wenigen Erwachsenen außerhalb meiner Familie, die mich so geprägt und beeinflusst und auch Wege vorbestimmt haben. Er war quasi für meine Eltern die Erlaubnis, dass ich in diese Welt eintauche, in die Welt der Medien. Er war für mich eine große Inspiration und er hat mir sehr viele Türen öffnen können damals. Und er kannte immer irgendwie auch eine Lösung oder eine Antwort auf Fragen, die ich hatte. Davon gab es nicht viele in meinem Leben.
Jonas: Auf jeden Fall sehr, sehr beeindruckend. Also finde ich auch, war auch auf meiner Liste. Ich hatte noch, wo es darum geht, Personen, die, ja, ich bin gerade zum Überlegen, wen ich quasi noch nennen könnte, also so auf journalistischer und auch sprachgewandter Ebene, um mal eine Person reinzubringen, die noch lebt. Da war es zum Beispiel, wo Roger Willemsen ja auch viel Kontakte mit hatte, Friedrich Küppersbusch, der quasi auch mit seinen politischen Fernsehsendungen und ja auch so einer gewissen, ja, weiß nicht, Spitzenfeder oder beziehungsweise sehr, sehr ikonischen Interviews, die er geführt hat, sucht einfach mal Friedrich Küppersbusch, Inge Meysel, wo die Schauspielerin, die Grand Dame schon damals bei ihm zu Gast war und ihn einfach irgendwie nicht ausreden lässt, also auch auf eine sehr unterhaltsame Art und Weise. Finde ich einfach von, also da diesen Aspekt der Sprachgewandtheit irgendwie sehr interessant. Ich habe lange darüber nachgedacht über, sag ich mal, zum Beispiel eine Person wie Helmut Schmidt, so als Person, die dann, ja, ich bin ja nie, so alt bin ich ja nicht, aber nie quasi in seinem politischen Wirken quasi erlebt, aber wo es dann später auch so das Gefühl war, eine Person zu haben, die auf seine Art die Dinge der Welt irgendwie einordnen kann. Das geht vielleicht so ein bisschen in die Richtung rein, was du gesagt hast, Raúl, also in solchen Zeiten wie jetzt irgendwie so eine Person zu haben, die gerade einfach mal ein bisschen unaufgeregter auf Sachen schaut. Und es gibt so ein schönes, kleines, fast so reklammäßiges Heftchen, wo Giovanni Di Lorenzo, der Chefredakteur der Zeit, mit ihm Interviews geführt hat. Das Buch heißt “Auf eine Zigarette mit Helmut Schmidt” und das sind quasi Interviews zu dann aktuellen oder quasi zu gewissen Themen. Und es sind halt kurze Gespräche, die wirklich dann so sieben Minuten Lesedauer in dem Sinne haben, halt so auf eine Zigarettenlänge. Und das ist irgendwie, finde ich, sehr, ja, auch eine angenehme Art, über Sachen zu sprechen. Aber ich bin auch, hab auch geguckt, so im Unterhaltungsbusiness und finde zum Beispiel, dass das Leben und Wirken auf vielen Ebenen von Hape Kerkeling sehr …
Raúl: Großartige Persönlichkeit, die ist mir gar nicht eingefallen.
Karina: Stimmt.
Jonas: Hast du, habt ihr die Doku gesehen? In der ARD-Mediathek?
Raúl: Die jetzt zu seinem, das war Geburtstag, ne?
Jonas: Ja, genau. Fantastisch. Also wusste ich auch alles nicht, was den, also, ja, eigener Podcast wert, dieser Mann.
Raúl: Absolut. Ich hab den immer geliebt.
Jonas: Es ist wirklich, also, und da merke ich irgendwie auch so, dass es so bestimmte Personen gibt und das ging mir wie gesagt in meiner, ja, Recherche kann man es ja nicht nennen, aber so darüber nachdenken, dass mir halt immer wieder auch neue Leute irgendwie eingefallen sind. Und jetzt gerade irgendwie, wo du eben, Raúl, gesagt hast, so eine Persönlichkeit zu haben, die jetzt gerade in diesen Zeiten so ein bisschen so ein Regulativ da ist, kann ich mich an einen Cartoon erinnern, der aber auch schon zwei, drei, vier Jahre alt ist, wo zum Beispiel gesagt wurde, ey, in solchen Zeiten bräuchte man eigentlich mal wieder eine Person wie Peter Lustig. So, und darüber müsste ich gerade nachdenken und es kam gerade on the fly so dieser Gedanke irgendwie rein, so als Person, die natürlich irgendwie so ein Kindheitsidol in dem Sinne war, aber auch wie gesagt Idol jetzt nicht, dass ich irgendwie vorhatte, irgendwie in den Bauwagen zu ziehen, wobei es glaube ich früher sich nochmal, oder eher heute nicht mehr, wobei es kann alles wiederkommen, ich weiß nicht, also.
Karina: Ich habe tatsächlich erst vor zwei Tagen eine Pumuckl-Folge geguckt, weil ich Meister Eder so vermisst habe, weil die ganze Welt gerade irgendwie so traurig ist, dass ich irgendwas gebraucht habe, was mir ein wohliges Kindheitsgefühl gibt.
Jonas: Ja, es gibt ein Remake von Pumuckl. Pumuckl ist quasi umgezogen, beziehungsweise der Neffe von Meister Eder hat jetzt die Werkstatt übernommen, irgendwie so.
Karina: Das ist aber doch nicht das Gleiche, ich brauche doch meinen Meister Eder.
Jonas: Ich glaube, der heißt auch Eder mit Nachnamen. Das ist Verwandtschaftsverhältnis, ja.
Raúl: Aber Pumuckl ist der gleiche geblieben. Ich fand es ganz witzig, kommt jetzt auch in den Kinofilmen, glaube ich. Und den muss ich mir unbedingt anschauen. Aber das war ja mein Held als Kind. Also jetzt nicht Vorbild, aber so Held. Der konnte sich unsichtbar machen, der war frech, das war schon auch cool. Oder Karlsson vom Dach.
Karina: Oh, jetzt. Pippi Langstrumpf. Ne, was ist denn mit dem Raben? Oh Gott, ich habe sieben Zahn, nee, Siebenstein.
Raúl: Siebenstein, Rudi.
Karina: Ach, das war toll und der sprechende Koffer.
Raúl: Bernd das Brot.
Karina: Ne, da bin ich raus.
Jonas: Bernd das Brot ist jetzt ja quasi auch international bekannt. Bernd the Bread. Aber ja, noch mal kurz, bei Pumuckl ist mir eingefallen, dass ja auch quasi der Originalsprecher des Pumuckls lebt ja auch nicht mehr. Und die haben das jetzt ja quasi mit KI auch nachgemacht anscheinend, die Stimme.
Karina: Ach was.
Jonas: Ich habe gerade gelesen, dass man einfach die KI mit alten Pumuckl-Folgen gefüttert hat und ist natürlich großes Thema, gerade in der Filmbranche, dass es bald gar keine Synchronsprecher mehr braucht, weil die Stimme einfach trainiert wird.
Raúl: Ich habe neulich die alten Folgen gesehen von Pumuckl auf YouTube und es fiel mir echt schwer, diesen bayerischen Akzent zu verstehen. Als Kind hatte ich damit kein Problem. Ich weiß gar nicht, warum. Verlernt man sowas?
Karina: Mittlerweile hast du hier jemanden, mit dem du “aweng” bayerisch reden kannst.
Jonas: Ja gut, das ist klar. Können wir bayerisch weiterreden. Ja, erfreue dich.
Raúl: Okay, würde ich ja gerne machen.
Jonas: Aber Karina, du hast gerade Pumuckl angesprochen, beziehungsweise Meister Eder. Gibt es noch weitere Personen, wo du sagen würdest, das sind Vorbilder? Wir hatten eben ja so ein bisschen, wo du gerade gesagt hast, dass auf erwachsenen Ebene Roger Willemsen für dich so eine Person war, neben deiner Familie. Wie sieht es aus mit Familie an sich? Also ist das etwas, wo ihr oder wo du, Karina, sagen würdest, das sind auch direkte Vorbilder?
Karina: Also, ich meine, das ist ein gefährliches Thema. Ich habe das Gefühl, da kann man gerade keine richtige Antwort drauf geben. Wenn ich sage, meine Mama ist meine Tante sauer, und ich sage, meine Tante ist meine Mama sauer, dann ist das irgendwie … Ich meine, offensichtlich …
Jonas: Man kann ja auch mehrere haben. Also nicht Mütter, aber Vorbilder.
Karina: Das stimmt. Also ich glaube, ich finde, alle Frauen in meiner Familie sind extrem starke Menschen. Sei es eingeheiratet oder tatsächliche Verwandtschaft und so. Ich glaube, wer auch familiennah ist und ein großes Vorbild für mich war, ist meine Disability Studies-Professorin. Beth Haller heißt sie. Die ist gar nicht so bekannt, weil die ist gerne im Hintergrund und steht nicht im Rampenlicht und ist gerne die Person, die so die Strippen zieht und so. Die ist auch Journalistin, mittlerweile auch schon in Rente. Und die hat damals, als wirklich noch kein Schwein da irgendwas zugeschrieben hat und so, hat die die Berichterstattung in Mainstream-Medien in Bezug auf die ADA, als die in den USA entstanden ist, hat die quasi analysiert für ihre Dissertation, was total spannend war und hat sich seit ’95 und wahrscheinlich schon davor damit beschäftigt, wie behinderte Menschen in Medien dargestellt werden. Und so bin ich auch auf sie gestoßen, weil ich ja in meiner Masterarbeit über Repräsentation geschrieben habe und praktisch wirklich jede wissenschaftliche Publikation zu dem Thema irgendwo ihren Namen drauf hat. Und dann dachte ich mir so, wer ist das denn? Ich meine, die schreibt ja über nichts anderes. Und ich habe sie kontaktiert und habe einfach gefragt, willst du meine Masterarbeit lesen? Sie hat gesagt, ja, ich kann auch dein Mentor sein. So völlig, die hatte nichts mit meiner Uni zu tun, die kannte mich nicht, aber die fand das so toll, dass sich eine Studentin mit dem Thema befasst, dass sie gesagt hat, ja klar, die muss man sich irgendwie mit einmischen, damit da was Gescheites draus wird. Ja, und seitdem sind wir irgendwie so ein bisschen unzertrennlich. Und die hat mir dann auch so ziemlich jede Person in den USA vorgestellt, an Aktivist*innen, an Journalist*innen, super viele Türen geöffnet. Und mir immer wieder Chancen eingeräumt für Sachen, wo ich eigentlich, fand ich, nicht qualifiziert genug für war, wo sie gesagt hat, Karina, mach das mal, du kannst das schon. Und hat immer gesagt, selbst wenn du noch nicht qualifiziert genug dafür bist, irgendwie du wächst schon dran und dann passt das schon. Ja, die ist, glaube ich, auch ein familiennahes Vorbild. Jetzt habe ich mich gut draus geredet. Aber ich werfe das jetzt einfach zurück. Und bei dir, Jonas? Gibt es da Familienvorbilder?
Jonas: Es sind natürlich, es sind Personen, mit denen man aufwächst und groß wird, aber es ist nichts Rechtes, wo man sagen würde, irgendwie dem eifert man bewusst nach. Also ich glaube, es ist eher, das ist sehr, das findet alles sehr subtil statt. Deshalb würde es sich gerade fremd anfühlen, wenn ich jetzt sagen würde, meine Eltern oder andere Familienangehörige sind meine Vorbilder. Aber natürlich ist das eigene Leben geprägt davon. Und es ist halt so, dass man natürlich in der eigenen Lebensentwicklung sich gegen gewisse Sachen und Haltungen rebelliert und gewisse Sachen übernimmt. Und auch das dann quasi genauso wie bei den anderen Vorbildern, über die wir gesprochen haben, so ein Teilaspekt ist, wo man sagt, okay, es ist nie die ganze Persönlichkeit zu 100 Prozent, sondern es sind immer Sachen, wo man sagt, okay, das sind Sachen, die ich gut finde und daran orientiere ich mich und nehme das so quasi als Punkte. Aber ich finde es, also gerade bei dem Thema, wo ich sage, ich finde es eben schwer, das zu sagen, okay, das und das sind Vorbilder, finde ich das gerade im Familienkontext dann nicht einfacher. Aber apropos hier, Karina, dass du sagst, dass es eine Person ist, die aus Forschung und Lehre zu Behinderung kommt. Raúl, ich glaube, deine dritte Person, die du dabei hast, ist in einem ähnlichen Feld unterwegs.
Raúl: Ja, tatsächlich, auch lange darüber nachgedacht und dann aber fällt sie mir immer wieder ein, Theresia Degener. Theresia Degener ist in der Behindertenbewegung keine Unbekannte, sie ist deutsche Juristin, Menschenrechtsaktivistin und Professorin für Rechte und Disability Studies und hat lange an der Evangelischen Hochschule in Rheinland-Westfalen-Lippe gelehrt und ist eine der Mitautorinnen der UN-Behindertenrechtskonvention und war quasi in der Behindertenbewegung auch in den 80ern in Deutschland sehr engagiert und aktiv. An der kommt man nicht vorbei, wenn man sich mit dem Thema Disability auseinandersetzt. Sie ist eine sehr gefragte Expertin und ich habe sie zweimal interviewen dürfen für unsere Arbeit und es ist gar nicht so leicht, mit ihr Termine zu finden. Aber ich glaube, sie hat tatsächlich einen großen Meilenstein für Menschen mit Behinderung weltweit gesetzt, indem sie einfach die Perspektive behinderter Menschen auf Menschenrechtsebene gebracht hat mit der UN-Behindertenrechtskonvention.
Jonas: Ja, also gerade auch dieses, ich finde immer so ein bisschen das für Deutschland oder für uns eben auch so greifbar zu machen. Weil UN, das ist so weit gefasst und so dieses, okay, wer ist denn für das Wording verantwortlich? Das ist ja quasi nicht so, dass es irgendwie einen internationalen Gesetzestext gibt und man schmeißt den in den Google Translator und fertig ist, sondern dass da eben, dass auch das ja nochmal Arbeit ist. Und gerade eben bei, gerade wenn wir über Sprache sprechen, die sehr, ein sensibles Thema irgendwie auch bearbeiten, kann man es ja eben schwer nur so eins und eins übersetzen. Und da braucht es eben dann in der jeweiligen Landessprache die richtigen Begrifflichkeiten. Also es ist immer auch dann, wenn wir jetzt zum Beispiel ja auch selber Workshops geben zu Klischee freier Sprache, das eins zu eins zu adaptieren ins Englische, Französische, Spanische, ist halt schwierig, weil da eben auch nochmal dieser ganze kulturelle Aspekt irgendwie mit reinkommt, wie Menschen mit Behinderung gesehen werden. Theresia Degener ist da einfach eine ganz, ganz wichtige Person in Bezug auf die UN-Behindertenrechtskonvention. Jetzt muss sie nur noch umgesetzt werden. Also, das ist nochmal ein anderes Thema.
Raúl: Ich glaube, sie würde sich super unwohl fühlen, als Vorbild genannt zu werden. Also, so wie ich sie erlebe, will sie gar nicht so ein großes Aussehen um ihre Person haben, sondern einfach, ja, für die Sache einstehen.
Jonas: Gibt es denn bei euch Personen, wo ihr sagt, die empfinde ich als Vorbild und dann habt ihr die irgendwann getroffen? Also, wie gerade Raúl, du hast eben gesagt, Roger Willemsen, du kanntest die Person gar nicht und erst dann hat sich das so entwickelt, aber hattet ihr schon mal das, wo ihr sagt, boah, die Person ist aber cool und dann war irgendwann der Moment da, diese Person auch zu treffen?
Raúl: Klar, wir beide, Jonas.
Jonas: Oh, oh ja.
Raúl: Das ist Christoph. Von der Sendung mit der Maus. Christoph, der mit dem grünen Pulli.
Jonas: Richtig, genau, in der Tat. Wir waren im letzten Jahr beim Sommerfest des Bundespräsidenten und haben dort Interviews geführt und unter anderem mit Christoph Biemann, eben der Christoph von der Sendung mit der Maus.
Raúl: Der mit dem grünen Pulli. Und was trug er? Einen grünen Pulli.
Jonas: Ja, in der Tat. Aber es war abends und es war schon ein bisschen frisch und er hatte quasi eine Jacke drüber und dann war so kurz Thema, ja komm, für das Interview.
Raúl: Da hat er die Jacke ausgezogen.
Jonas: Genau, aber stimmt, also das war quasi ein kurzer Fan-Moment in dem Sinne. Karina, hattest du auch schon mal so was?
Karina: Jetzt habe ich, zum Glück habt ihr so lange geredet, dass ich drüber nachdenken konnte. Also ich habe keine Vorbilder in dem Sinne getroffen, aber ich habe ein paar Leute getroffen, von denen ich zumindest so ein bisschen Fan war oder die man zumindest irgendwie, also so als Stars bezeichnet, würde ich sagen. Also einmal habe ich Ian Harding getroffen, US-Schauspieler. Das war spannend, also weil der irgendwie ganz anders war, als ich mir so irgendwie so einen Hollywood-Star vorstellen würde. Also es war eigentlich ziemlich lustig mit dem und er war super wasted am Ende des Abends. Und dann habe ich Tom Beck kennengelernt, das fand ich total spannend, das war eher ein Zufall, dem hatte ich irgendwann mal mein Buch geschickt, weil ich versuchen wollte irgendwie EDS, also meine Grunderkrankung irgendwie populärer zu machen und dachte, wir brauchen irgendwie einen Schauspieler als Schirmherr für die Organisation. Und er hat sich tatsächlich gemeldet und dann waren wir irgendwie mal Kaffee trinken, das war auch total nett und meine tatsächlich enttäuschende Erfahrung war mit Jameela Jamil und das fand ich so traurig, weil das ist eigentlich, also wer die nicht kennt, das ist eine Schauspielerin, die auch Ehlers-Danlos-Syndrom hat und auch sehr, ich sag mal, sehr feministisch unterwegs ist und so und die fand ich immer total toll und das war irgendwie ein ganz enttäuschendes Interview, weil die sehr skeptisch mir gegenüber war, also die erfährt gerade von den britischen Medien, kriegt die immer, also von den Tabloids, kriegt die immer ganz viel irgendwie negative Presse und deswegen ist die, glaube ich, allgemein sehr skeptisch Journalist*innen gegenüber und obwohl die wusste, für wen ich schreibe, wer ich bin, was ich mache und so, war sie sehr zurückhaltend und was mich dann aber gekillt hat und das war so ein bisschen, ist mir das Herz ein bisschen gebrochen. Ich habe einen Post gemacht über die Story, die ich geschrieben habe, auf meinen Social Media und sie hat das Bild genutzt, aber hat meinen Namen und das Magazin unten weggeschnitten und einfach nur quasi das Bild und ihr Zitat gepostet, ohne zurückzulinken und irgendwas und da war ich so wie, ach, nee. Also das war irgendwie, das war echt traurig.
Jonas: Also würdet ihr, also man sagt ja immer dieses “never meet your idols”.
Karina: Ja.
Jonas: Ist das was, wo ihr sagen würdet, ja, also ich habe da, ich habe jetzt ein, ja, auch dieses Gefühl von, also jetzt außer jetzt die Personen, die jetzt natürlich schon tot sind, aber, ja, manchmal tut es irgendwie gut, dieses Gefühl von, dass das ein Vorbild ist. Dass das ein Vorbild oder ein Idol sein kann, so ein bisschen so in sich zu tragen. Also ich merke es dann jetzt gar nicht so in diesem persönlichen Gespräch, so was du gesagt hast, Karina, dass dann irgendwie so irgendwas so ein bisschen in einem kaputt geht, aber ich merke es halt manchmal, wenn es dann irgendwie, wenn dann irgendwie so eine Person, die man toll findet, in einem längeren Podcast irgendwie zu Gast ist und dann ausführlich redet und man nochmal einen tieferen Einblick bekommt und so. Und dann irgendwann so sich herausstellt, so ein “nee, das sind irgendwie Teilaspekte von den Menschen, wo man nicht übereinstimmt” und dann hat man natürlich die Möglichkeit zu sagen, ja, das gehört halt mit dazu und niemand ist quasi, ja, komplett für einen selbst aus der Perspektive perfekt. Und man lässt das überhaupt nicht nah dran, aber manchmal ist es dann trotzdem wie so ein, ja, so ein bisschen, das klingt so hart, so ein bisschen beschmutzt, so dieses ikonische Bild und denkst so, ja, das ist, also geht mir manchmal so, wenn’s, hat man ja im Amerikanischen nochmal mehr, wo Kunst- und Kulturschaffende sich ja auch aktiv bei den beiden Parteien positionieren, wen sie dort unterstützen. Das finde ich manchmal so ein bisschen, wenn man dann irgendwie Schauspieler*innen gut findet und auf einmal merkt, was, die unterstützen im Wahlkampf die Partei?
Raúl: Ja. Nee, das macht das, ja, also passiert ja in Deutschland teilweise auch immer mehr, habe ich das Gefühl. Aber habt ihr, ich bin jetzt gerade nochmal in mich gegangen, ich habe ja noch einen anderen Podcast und in dem anderen Podcast lade ich mir Leute ein und wir quatschen so ungefähr eine Stunde und es gab schon mehrmals die Situation, wo ich so beeindruckt war von dieser Person über das, was der Grund war, warum ich sie einlud. Also eine Person ist zum Beispiel Mai Thi Nguyen von “My Think X”, die ja ein großartiges Wissenschaftsformat im ZDF hat und Wissenschaft quasi erklärt und die aber auch so, wenn man dann mit ihr spricht, einfach noch viel weiter blickt als das, worüber man sie halt kennt. Das fand ich sehr beeindruckend. Oder Aladin El-Mafaalani, Migrations- und Bildungsforscher, wo man an seinen Lippen hing, wenn er so erzählte, was die Wissenschaft alles so rausfindet und wie konträr das zu dem ist, was politisch und gesellschaftlich gerade passiert. Dass man eigentlich schon alles wusste, was passiert, schon Jahre vorher wusste. Und dass sich das dann für mich zum Crush-Moment entwickelte. Versteht ihr, was ich meine?
Karina: Ja.
Raúl: Also das Gegenteil von enttäuscht sein, einfach beeindruckt sein.
Jonas: Musstest du dich dann auch ein bisschen selber kneifen, im Sinne von dann trotzdem ja auf dem Schirm zu haben, ich kann jetzt nicht nur an den Lippen hängen, sondern ich muss ja auch zuhören, verstehen und auch wissen, die nächste Frage zu stellen.
Raúl:
Man weicht schnell vom Skript ab. Hazel Brugger. Legende. Großartig. Und noch viel großartiger, wenn man sie persönlich mal trifft und so. Das ist schon wirklich sehr beeindruckend.
Jonas: Also diesen Moment, diesen Interview-Moment, den du gerade beschrieben hast, hatte ich mal, als ich für die Abschlussarbeit an meiner Uni, habe ich über Beratungssendungen im Radio und im Fernsehen geschrieben. Und manchmal gibt es ja bei Radiostationen so Call-In-Sendungen, meistens irgendwie nachts, wo du dann anrufen kannst und über irgendwas reden kannst. Und im WDR-Fernsehen gab es halt lange Zeit Jürgen Domian, der das über mehrere Jahre gemacht hat, so der Nachtfalke. Und das habe ich halt früher total gerne halt eben auch gehört. Und es war dann eben so, dass das Radio lief und dann halt abends, du sitzt dann irgendwie auf dem Sofa am Schreibtisch und lässt dich in dem Sinne so berieseln von den Geschichten. Und dann habe ich quasi im Rahmen dieser Abschlussarbeit auch ein Interview mit ihm geführt und hatte dann wirklich so diesen Moment, dass ich eine Frage stelle, er hat geantwortet und dann war ich in diesem, ja wie in diesem normalen Zuhörmodus. Und dann war auf einmal so eine Sekunde Stille. Achso, ich bin ja, das ist ja nicht eine Person, die ich quasi im Radio jetzt zuhöre, sondern ich bin ja, ich habe ja einen aktiven Part und muss die nächste Frage stellen. Also das ist dann, ist dann manchmal, manchmal ein bisschen schwierig, wenn man dann Personen dann trifft und mit ihnen spricht, wenn man die halt irgendwie toll findet.
Ich glaube, wir könnten noch Stunden weiter reden und es würden uns immer wieder neue Personen einfallen, die wir toll finden und wo es vielleicht auch mal sich lohnt, sich näher mit diesen zu beschäftigen. Die Personen, über die wir heute gesprochen haben, werden wir euch auch nochmal verlinken in unseren Shownotes auf www.die-neue-norm.de.
Es ist interessant, was habt ihr für Vorbilder oder Idole? Schreibt uns das gerne in die Kommentare bei Social Media und wenn ihr noch ein Thema habt, über das wir hier im Podcast “Die Neue Norm” unbedingt mal sprechen sollten, dann schickt uns gerne eine Sprachnachricht und schlagt uns dieses Thema vor an die 0155 66194907.
Und auch diese Nummer haben wir euch nochmal in den Shownotes aufgeschrieben. Und diesen Podcast “Die neue Norm” hört ihr natürlich jederzeit in der ARD Audiothek. Vielen Dank, dass ihr mit dabei wart und wir freuen uns, wenn ihr auch beim nächsten Mal wieder zuhört. Bis dahin. Tschüss.
Raúl und Karina:
Tschüss.
 
				