Differenz ist Wissen – Hearing Cyborg Manifest

Mixed-Media Collage aus Farbklexen, transparenten, weißen Stoffen und zwei Fotografien eines Kindes und einer Frau, die jeweils hinter einer runden Glasglocke sind. Bildhintergrund ist ein menschlicher und ein Roboterarm, die sich hinter dem Bild treffen.

Was manche als Defizit lesen, ist für andere ein Ort von Wissen. In ihrem Hearing Cyborg Manifest formuliert Dr. Inga Scharf da Silva eine radikale Gegenposition zur Reparaturlogik: Differenz muss nicht überwunden, sondern akzeptiert werden. Der Text zeigt, wie Menschsein sich genau dort entfaltet, wo Eigenwahrnehmung und gesellschaftliche Zuschreibung aufeinanderprallen – und warum das Dazwischen mehr weiß als die Norm.

#70 Einsamkeit

Das Foto wurde auf Augenhöhe aufgenommen und zeigt eine junge Frau mit Kopftuch, die in einem Feld sitzt. Sie trägt einen Kapuzenpullover, unter dem das Kopftuch sichtbar ist. Die Frau sitzt mit angewinkelten Beinen auf dem Boden, hält ein Handy in der Hand und richtet ihren Blick darauf. Umgeben ist sie von grünen Gräsern und Blumen, von denen einige im Vordergrund des Bildes unscharf zu sehen sind. Die obere Bildhälfte zeigt einen blauen Himmel mit einzelnen Wolken.

Einsamkeit betrifft viele Menschen – quer durch alle Altersgruppen. Doch manche Personengruppen sind mehr betroffen, darunter zum Beispiel behinderte Menschen. Aber was genau ist Einsamkeit eigentlich? Wann haben wir uns eigentlich das letzte Mal einsam gefühlt? In Folge 70 unseres Bayern 2 Podcast sprechen Jonas, Raúl und Karina über Einsamkeit.

Warum werde ich nicht gefragt? Für mehr Selbstbestimmung im Alltag

Logo „Die Neue Kolumne“ von Natascha Höhn mit grasgrünem Hintergrund

Was bleibt, wenn Entscheidungen an einem vorbeigehen, Einladungen nicht ausgesprochen werden und Fürsorge plötzlich wie Bevormundung wirkt? In dieser Kolumne schreibt Natascha Höhn über die leisen Stiche des Nicht-gefragt-Werdens und über die laute Erkenntnis, dass echte Inklusion erst beginnt, wenn Menschen nicht nur mitgedacht, sondern auch mit einbezogen werden.

„Who’s the Scatman?“ – Eine Graphic Novel über Mut, Musik und Sichtbarkeit

Buch-Cover „Who's the Scatman“ von Jeff Chi mit einem Mann im Anzug und mit Hut auf einer angedeuteten Weltkugel, einem Busch und pinken Himmel im Hintergrund. Grafischer Hintergrund: Noten-Elemente in der rechten Bildhälfte.

„Who’s the Scatman“ – „Wer ist Scatman?“ rückt eine außergewöhnliche, aber oft übersehene Künstlerpersönlichkeit in den Fokus: John Larkin, besser bekannt als Scatman John. In seiner neuen Graphic Novel erzählt Jeff Chi von seinen Weg – vom stotternden Kind zum gefeierten Musiker, der seine Stimme nutzte, um anderen Mut zu machen. Unsere Autorin Andrea Schöne hat das Buch für uns gelesen.

„Rassismus erzeugt chronischen Stress.“ Ein Interview mit Mahssa Behdjatpour

Illustration einer Personmit schwarzen Locken und hohem Pferdeschwanz, sie schaut auf einen dreifächriges Zeitungsregal.

Mahssa Behdjatpour hat Public Health studiert und in ihrem Buch „Du lachst ja gar nicht mehr. Wie Rassismus krank macht“ über Rassismus, Gesundheit und ihre eigene Familiengeschichte geschrieben. Max Balzer der Initiative Sick People spricht mit ihr über transgenerationales Trauma, Ausschlüsse im Gesundheitswesen und warum Schreiben Widerstand sein kann.

Freikaufen – Ein Gedicht

Trübes Hellgrün im Hintergrund. Davor das Logo Die Neue Kolumne von Cathrin Schweizer.

Im Gedicht „Freikaufen“ stellt unsere Autorin Cathrin Schweizer wichtige Fragen. Es geht um Würde, ums Anders-sein und um Verantwortung in unserer Gesellschaft. Das Gedicht macht deutlich: Wir müssen neu darüber nachdenken, was Leistung und Gerechtigkeit bedeuten. Und es zeigt, dass echte gleiche Chancen bei der Arbeit nur möglich sind, wenn alle Menschen – mit und ohne Behinderung – auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt mitmachen können.

Schichtwechsel in Berlin-Karlshorst: Begegnung statt Barrieren?

Eine Beschäftigte und die Senatorin stehen in einer Pferdebox und unterhalten sich, die Senatorin mit einer Mistgabel in der Hand.

Ein Aktionstag, der Türen öffnen soll: Senatorin Cansel Kiziltepe besucht das inklusive Pferdesport- und Reittherapiezentrum Karlshorst und erlebt den Alltag von Werkstattbeschäftigten auf ihrem Außenarbeitsplatz. Unsere Redakteurin Carolin Schmidt hat sie begleitet. Zwischen Stallarbeit, Begegnungen und politischen Fragen zeigt sich: Inklusion braucht mehr als Symbolik und die derzeitigen Strukturen festigen immer noch die Trennung von Menschen mit und ohne Behinderung in der Arbeitswelt – aber jeder Schritt bringt Sichtbarkeit.

Armut ist ein Problem (Text in Einfacher Sprache)

Selbstgetöpfertes, rosa Sparschwein auf einem braunen Tisch.

Viele Menschen sind arm.

Menschen mit Behinderungen sind oft noch ärmer.
Sie bekommen wenig Geld für ihre Arbeit.

Sie können kaum für später sparen.

Darum reicht die Rente (Rente = Geld fürs Leben im Alter) oft nicht.
In Werkstätten verdienen sie fast nichts.

Auch andere Jobs bringen oft zu wenig Geld.
Sarah Schank von dem Projekt JOBinklusive sagt:

Das ist kein persönliches Problem.

Das Problem kommt vom System.
Sie fordert: 
Die Politik muss etwas ändern.

Alle Menschen sollen gut leben können – egal ob sie arbeiten oder nicht.

Wenn Behinderung arm macht – und Armut behindert 

Selbstgetöpfertes, rosa Sparschwein auf einem braunen Tisch.

Armut trifft viele – Menschen mit Behinderungen trifft es besonders hart. Schlechtere Löhne, keine Möglichkeiten, eine Altersvorsorge zu schaffen, prekäre Jobs und niedrige Renten machen Teilhabe fast unmöglich. Werkstätten sichern kaum ein Einkommen, Alternativen bleiben oft ebenfalls armutsgefährdet. Sarah Schank von JOBinklusive beschreibt, warum das kein individuelles Schicksal ist, sondern ein strukturelles Problem. Sie fordert politische Lösungen, die ein gutes Leben für alle ermöglichen – unabhängig von Leistungsfähigkeit oder Erwerbsstatus.