Inklusion ist mehr als Integration

Logo von Die Neue Norm auf puderfarbenden Hintergrund. Rechts steht: Die Neue Kolumne. Unten Steht: von Martin Ladstätter.
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Der Inklusionsbegriff ist heutzutage in aller Munde. Die einen fordern Inklusion, die anderen versprechen Inklusion, doch Inklusion ist mehr als eine moderne Variante des Integrationsbegriffs.

Bei Integration wird eine Person in ein bestehendes System, wie zum Beispiel eine Schulklasse, eingegliedert. Diese Person muss sich dann an die Regeln und Erwartungen dieses Systems anpassen, wobei unter Umständen auf ihre Bedürfnisse Rücksicht genommen wird.

Inklusion setzt beim System (zum Beispiel bei einer Schulklasse) an und gestaltet es so, dass auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von jedem eingegangen wird. Inklusion bedeutet, im Gegensatz zu Integration, dass alle Menschen in ihrer Verschiedenheit als wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft gesehen und respektiert werden. Inklusion macht Integration überflüssig, denn wenn von Beginn an niemand ausgegrenzt wird, muss auch niemand integriert, also vom Rand der Gesellschaft in die Gesellschaft einbezogen werden. 

Inklusion muss sich auf alle Lebensbereiche beziehen, vom Kindergarten bis zur Schule, über das Arbeits- und Privatleben. Überall dort müssen Menschen das Recht haben, gemeinsam zu leben, zu lernen und zu arbeiten. Inklusion ist nicht nur etwas, das einer einzelnen Gruppe zugutekommt, wie zum Beispiel den Menschen mit Behinderungen, sondern wir alle profitieren von einer inklusiven Gesellschaft. In einer Gesellschaft, die von Natur aus so vielfältig ist, ist Inklusion das einzig zukunftsfähige Modell, ein Modell, für dessen Umsetzung es sich zu kämpfen lohnt.

Woran erkennen wir, dass unsere Bemühungen um Inklusion erfolgreich sind?

Das lässt sich zum Beispiel anhand des Standes der Umsetzung der UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderungen feststellen. Dieser völkerrechtlich verbindende Vertrag ist die Richtschnur für das Gelingen von Inklusion. Wir haben durch die UN-Konvention starken Rückenwind in unserem Kampf für Inklusion bekommen. Diese Chance gilt es intensiv zu nützen. Was den Stand der Inklusion hier in Österreich betrifft, hat sich schon einiges bewegt. Es gab Siege, wie das Erwachsenenschutzgesetz, aber es bleibt noch viel zu tun. Ich bin ein Optimist und glaube daran, dass Inklusion sich als Gesellschaftsmodell durchsetzen wird. 

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