Was mich aufregt:
Was mich vollkommen aufregt: dass wir Behinderte irgendwie in keine Schublade passen und so immer wieder abgeschoben werden! Was ist das für eine Inklusion?! Man redet die ganze Zeit von Inklusion, aber man sieht nichts davon!
Mir ist das Thema Gleichberechtigung besonders wichtig bei Menschen, die mehrfach eingeschränkt sind. Die werden immer vernachlässigt. Das finde ich nicht in Ordnung.
Gerade in der Corona-Krise ist es für Leute mit Behinderung, die nicht selbständig sondern in
Wohnheimen leben, schwer. Sie sind seit Monaten eingeschlossen und durften keinen Besuch bekommen.Das darf nicht sein. Seit ungefähr zwei Wochen darf zumindest eine Person kommen, aber auch nur eine halbe Stunde, nicht länger. Sie leiden schon genug – und trotzdem müssen sie auch das hinnehmen.
Um mehrfach eingeschränkte Menschen kümmert sich oft niemand -– das habe ich mehrmals erlebt.
Die sagen immer: Es gibt zu wenig Personal. Aber da rum zu rauchen und alle zwei Minuten Pause machen, dafür haben die komischerweise Zeit.. Ich verlange deshalb mehr Kontrollen in den Behinderten-Einrichtungen und Behindertenwerkstätten.
Gestört hat mich auch, dass von unserem Tag, dem Tag der Gleichberechtigung am 5.5., meiner Meinung nach niemand berichtet hat! In den Nachrichten war nichts darüber zu hören, in den Zeitungen nichts zu lesen. Viele, die ich gefragt habe, kennen den Tag noch nicht mal!
Was ich selbst tue:
Ich versuche mich zu engagieren im Bereich Inklusion von uns behinderten Menschen. Auf diversen Kanälen versuche ich auf uns aufmerksam zu machen, auch mit Vorträgen und mit drei eigenen Büchern. Ich komme aber leider nicht voran! Ich möchte häufiger Vorträge halten und wünsche mir, dass mehr Menschen meine Bücher lesen!
Der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen ist viel zu unbekannt.
Da wünsche ich mir mehr Aufklärung! Und wünsche mir viel mehr Leute mit Behinderung im Fernsehen, damit die Kinder von klein auf mit dem Thema zu tun haben. Deshalb auch mein Kinderbuch.
Ich wünsche mir mehr Bücher mit Behinderung in den Buchläden! Es gibt kaum Bücher über Behinderung. Darüber war ich geschockt.
Meine Bücher habe ich z.B. mehrfach versucht in den Buchhandel zu bringen. Aber ich habe viele Absagen bekommen. Nur durch langes Durchhalten habe ich es geschafft, dass 5 Buchläden mein Buch in den Verkauf genommen haben. Aber nur ein einzelnes Buch und niemand kaufte es.
Es weiß halt auch keiner, dass es dort liegt.
Was ich mir wünsche und fordere:
Ich würde es gut finden, wenn in den Behindertenwerkstätten, Förderschulen und Wohnheimen jemand kommen könnte und uns über Politik aufklären könnte.
Ich habe z.B. noch nie im Leben gewählt, weil ich keine Ahnung habe. Es ist nicht nur bei mir so, deshalb wäre es super, es in den Behinderteneinrichtungen mehr Aufklärung geben würde. Damit mehr Leute wählen.
Und dass man sich von der Arbeitsbeschaffung für Behinderte frei kaufen kann, muss abgeschafft werden!
Sonst haben wir nie eine Chance auf Gleichberechtigung auf dem freien Arbeitsmarkt.
Es werden zu viele Menschen mit Behinderung in eine Behindertenwerkstatt abgeschoben. Das finde ich nicht in Ordnung!
Ich wünsche mir mehr Information über Behinderung im Fernsehen und in den Zeitungen, damit die Menschen auf uns aufmerksam werden.
An dem 5.5.2020 – dem Tag zur Gleichstellung von behinderten Menschen habe ich folgendes auf Facebook gepostet – und freue mich über Unterstützung1.
- Ich fordere Gleichberechtigung
- Ich fordere Teilhabe auf dem freien Arbeitsmarkt
- Ich fordere mehr Leichte Sprache!
- Ich fordere mehr Barrierefreiheit
- Ich fordere jede Person so zu akzeptieren wie sie ist
- Ich fordere die Abschaffung, dass Firmen die Möglichkeit haben sich freizukaufen behinderte Menschen einzustellen, und zwar sofort!
- Ich fordere, dass mehrfach eingeschränkte Menschen mehr mit einbezogen werden sollen! und diese Menschen nur abgeschoben werden! darf nicht sein!
- Ich fordere Schulen für alle!
- Ich fordere mehr Therapieplätze von Psychologen, damit man nicht Jahre lang warten muss!
- Ich fordere kurze Wartezeiten bei der Beantragung von Hilfsmittel wie Talker, elektrischen Rollstuhl oder Fahrdienst. Es soll schnell genehmigt werden!
Und nicht dass man Jahre lang nach rennen muss!
Ich freue mich, wenn ihr meine Forderungen unterstützt, meine Bücher lest oder einladet!
Eine Antwort
Ich finde Sie fordern zuviel und stellen sich in den Mittelpunkt. Es geht Ihnen weniger um die behinderten Menschen ( obwohl Sie selbst behindert sind ) sondern einzig und allein um SELBSTDARSTELLUNG !!!!
Haarsträubende Geschichten von Ihrer Mutter, die nicht mal Ihren Geburtstag kennt, Lügengeschichten über Reisen die nie stattgefunden haben, Ihr Gesicht bei Ebay Kleinanzeigen in 24 Anzeigen mit WERBUNG für Ihre Bücher und einen Kalender…
Sie suchen dort nach Tagesjobs ( Babysitten, Hunde ausführen usw ), warum gehen Sie nicht einfach in eine Behindertenwerkstatt so wie Andere das auch tun, und tragen so Ihren Teil zu unserer Gesellschaft bei, statt sich ständig durch irgend etwas in den Vordergrund zu schieben. Mal wollen Sie Englisch lernen, dann Basketball spielen, dann Arabisch lernen, dann tanzen, dann wieder Fußball spielen, Hauptsache Sie haben einen Grund wieder in Erscheinung zu treten. Geld verdienen Sie so nicht und liegen somit unserem Staat auf der Tasche.
Ich bewundere alle behinderten Menschen, die sich Mühe geben und versuchen ihren Teil zur Gesellschaft bei zu tragen, indem sie arbeiten, jeden Tag in die Werkstatt gehen und dort 8 Stunden ihren Job verrichten.
Auch wenn Sie nichts gelernt haben und schon in der Psychiatrie waren können Sie doch auch normale Arbeiten verrichten, so wie ich es verstanden habe sind Sie nur sprachbehindert und nicht körperlich beeinträchtigt.