Neue Normen unterm Weihnachtsbaum – Die sechs besten Sachbücher

Lesezeit ca. 3 Minuten

Lust darauf, die Gespräche an Weihnachten aktiv zu gestalten? Diese sechs Sachbücher des Jahres eröffnen neue Perspektiven auf Familienformen, patriarchale Mythen und barrierearme Wissensvermittlung. Sie richten sich an Leser*innen mit unterschiedlichem Vorwissen, hinterfragen gesellschaftliche Normen und eignen sich als Denkanstoß ebenso wie als Geschenk.

Buchcover Andrea Newerla: Wie Familie, nur besser. Wie wir neue Formen des Zusammenlebens gestalten, München 2025.

Andrea Newerla: Wie Familie, nur besser. Wie wir neue Formen des Zusammenlebens gestalten, München 2025.

Lesetyp
Für Menschen, die an Alternativen zum traditionellen Familienmodell interessiert sind.

Worum geht’s?
Newerla zeigt, wie vielfältig Familie jenseits der klassischen Kernfamilie geworden ist – und wie befreiend es sein kann, wenn wir Wohn-, Sorge- und Liebesgemeinschaften nicht mehr in normative Schablonen pressen. Das Buch sprengt mit Leichtigkeit das Bild der einen, „richtigen“ Familienform und öffnet den Blick für ein solidarisches, selbstbestimmtes und inklusives Leben.

Regina Schidel: Behinderung und Gesellschaft. Ableismus in philosophischer und sozialtheoretischer Perspektive, Berlin 2025.

Lesetyp
Für tiefgründige Denker*innen, die gesellschaftliche Mechanismen verstehen wollen, statt nur Symptome zu betrachten.

Worum geht’s?
Schidel seziert Ableismus so präzise, dass man sich fragt, warum dieser Blick nicht schon immer Standard war – ihr Buch rückt die Logiken hinter Ausschlussmechanismen in den Mittelpunkt und entlarvt beiläufige Normvorstellungen als strukturelle Barrieren. Ein kluges Werk, das die intellektuelle Messlatte hebt, ohne dabei die Betroffenen aus dem Blick zu verlieren.

Buchcover Aladin El-Mafalani: Misstrauensgemeinschaften. Zur Anziehungskraft von Populismus und Verschwörungstheorien, Köln 2025.

Aladin El-Mafalani: Misstrauensgemeinschaften. Zur Anziehungskraft von Populismus und Verschwörungstheorien, Köln 2025.

Lesetyp
Für Politikinteressierte, die Populismus verstehen wollen, ohne selbst in Schubladendenken zu verfallen.

Worum geht’s?
El-Mafalani legt offen, wie Misstrauen zum sozialen Kleber werden kann – und zeigt, wie wir mit neuen Erzählungen aus Polarisierungsschleifen ausbrechen können. Sein Blick auf Zugehörigkeit, Ausschluss und die Sehnsucht nach einfachen Wahrheiten eröffnet auch marginalisierten Perspektiven Raum, die sonst im Lärm der Debatte untergehen.

Buchcover Ulli Lust: Die Frau als Mensch: Am Anfang der Geschichte, Berlin 2025.

Lesetyp
Für Fans von Graphic Nonfiction, die Lust auf feministische Perspektivwechsel haben.

Worum geht’s?
Mit zeichnerischer Wucht und feinem Humor legt Lust patriarchale Mythen frei und erzählt Geschichte, als wäre sie endlich für alle da – nicht nur für die üblichen Helden. Ihr Buch hat zurecht den Deutschen Sachbuchpreis 2025 bekommen: es durchbricht starre Geschlechterrollen und zeigt, wie befreiend es ist, wenn Frauen in historischen Erzählungen nicht länger Statistinnen bleiben.

Gilda Sahebi: Verbinden statt spalten. Eine Antwort auf die Politik der Polarisierung, Frankfurt am Main 2025.

Lesetyp
Für Menschen, die genug von destruktiven Debatten haben und Impulse für konstruktiven Austausch suchen.

Worum geht’s?
Sahebi schreibt klar, analytisch und dennoch warm: Sie zeigt, wie gesellschaftliche Gräben entstehen und wie wir mit Empathie, Fakten und struktureller Sensibilität wieder Brücken bauen können. Das Buch fordert eine neue politische Gesprächskultur, die nicht die lautesten Stimmen belohnt, sondern die inklusivsten.

Buchcover: Diana Baer (Hrg.): Pflege in Einfacher Sprache: Gesundheitssysteme und Pflegeberufe in Deutschland, München 2025.

Diana Baer (Hrg.): Pflege in Einfacher Sprache: Gesundheitssysteme und Pflegeberufe in Deutschland, München 2025.

Lesetyp
Für Menschen, die Pflege verstehen wollen, von Einsteiger*innen bis zu Angehörigen

Worum geht’s?
Dieses Buch zeigt, wie inklusiv Sachwissen sein kann, wenn Sprache nicht als Hürde, sondern als Zugang gedacht wird: Pflege in Einfacher Sprache erklärt das deutsche Gesundheitssystem verständlich, respektvoll und ohne Fachjargon – und macht zugleich deutlich, wie viel Exklusion in üblichen medizinischen Texten steckt. Das Buch öffnet den Diskurs über Pflege für Menschen, deren Perspektive sonst kaum mitgedacht wird. Eine barrierearme Einladung in ein System, das dringend mehr Offenheit vertragen könnte.

→ Alle Bücher auf einen Blick

  • Andrea Newerla: Wie Familie, nur besser. Wie wir neue Formen des Zusammenlebens gestalten, München 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.

  • Regina Schidel: Behinderung und Gesellschaft. Ableismus in philosophischer und sozialtheoretischer Perspektive, Berlin 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.

  • Aladin El-Mafalani: Misstrauensgemeinschaften. Zur Anziehungskraft von Populismus und Verschwörungstheorien, Köln 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.

  • Ulli Lust: Die Frau als Mensch: Am Anfang der Geschichte, Berlin 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.

  • Gilda Sahebi: Verbinden statt spalten. Eine Antwort auf die Politik der Polarisierung, Frankfurt am Main 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.

  • Diana Baer (Hrg.): Pflege in Einfacher Sprache: Gesundheitssysteme und Pflegeberufe in Deutschland, München 2025. Hier kannst du das Buch bestellen.


Tipp: Falls du die Bücher selbst lesen möchtest, kannst du natürlich auch schauen, ob es das Buch in einer nahegelegenen Bibliothek gibt. Falls das Buch noch nicht im Bestand ist, bieten die meisten Bibliotheken an, Bestellwünsche aufzunehmen.

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