Freundschaften – Transkript

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Die Neue Norm: „Drei Journalist*innen, zwei Rollstühle und eine Sehbehinderung: Die Journalist*innen Judyta Smykowski, Jonas Karpa und Raul Krauthausen sprechen über Behinderung, Inklusion und Gesellschaft.

Folge 40: „Freundschaften“

Raúl:
Die heutige Podcast-Folge handelt vom Thema Freundschaft, und wenn ich an meine Freundschaften so denke, dann denke ich auch, na ja, natürlich gibt es gute Freunde, und es gibt enge Freunde und beste Freunde. Und beste Freunde sind für mich Menschen, mit denen man Pferde stehlen kann. Und da fällt mir immer wieder diese eine Geschichte ein – und ich glaube, das habe ich auch schon mal erzählt – da war Ostern, und ich war mit meinem damals besten Freund in Berlin-Lichterfelde unterwegs. Und wir haben Klingelstreiche gemacht in der Nachbarschaft und haben behauptet, wir würden für einen kleinen Behindertenverein um die Ecke Spenden sammeln…

Jonas:
… für den Sozialhelden e.V.? 

Raúl:
Nein, den gab es damals noch nicht.
… und wir würden für ein Behindertenheim Spenden sammeln und vor allem Schokolade! Und die Familien, bei denen wir geklingelt haben, die Haushalte, die waren so berührt von zwei behinderten Menschen, die da klingelten, dass sie uns ganz, ganz viel Schokolade gegeben haben. Und es war so viel, dass wir mit zwei Müllsäcken am Ende zu Hause ankamen. Und wir waren stolz wie Bolle. Meine Mutter war stinksauer auf uns, dass wir unsere Behinderung quasi instrumentalisiert und benutzt haben, um an möglichst viel Schokolade zu kommen. Aber es hat funktioniert, und das macht man nur mit besten Freunden, würde ich sagen.

Trailer:
Die neue Norm, eine Sehbehinderung, zwei Rollstühle oder drei JournalistInnen. Judyta Smykowski, Jonas Karpa und Raúl Krauthausen sprechen über Behinderungen, Inklusion und Gesellschaft. Ein Podcast von Bayern 2.

Jonas:
Herzlich willkommen zu Die Neue Norm, dem Podcast. Aufmerksame ZuhörerInnen dieses Podcasts werden gemerkt haben, dass wir uns irgendwann mal in einer Folge mit der Frage unter anderem beschäftigt haben, wären wir Drei befreundet, wenn wir keine Behinderung hätten und wenn wir vielleicht nicht dann zufällig hier bei derselben Arbeitsstelle arbeiten würden und diesen Podcast machen würden? Und in dieser Folge möchten wir uns um das Thema Freundschaft kümmern. Was bedeutet Freundschaft für uns? Gibt es genügend Freundschaften von behinderten Menschen und nichtbehinderten Menschen? Also gibt es genügend Begegnung? Oder es ist eben auch immens wichtig, dass Menschen mit Behinderung FreundInnen mit Behinderung haben, um auf, ja vielleicht wirklich im wahrsten Sinne des Wortes, auf Augenhöhe miteinander zu kommunizieren? Bei mir sind Judyta Smykowski und Raúl Krauthausen.

Raúl & Judyta:
Hallo… Hi!

Jonas:
Mein Name ist Jonas Karpa. Raul, du hast eben ganz am Anfang die Oster- und Schokoladengeschichte erzählt – es ist heute die 40. Folge. Also gibt es irgendwie auch was zu feiern. Ich habe etwas Schokolade sogar tatsächlich mitgebracht.

Raúl:
Schokolade ist immer gut. 

Jonas:
Ja, was hättest du denn gerne? Ich habe jede Menge…

Raúl:
Kann ich mir das jetzt aussuchen? 

Jonas:
Ja.

Raúl:
Ich glaube, ich bin da kein guter…. wenn ich dir jetzt sage, was meine Lieblingsschokolade ist, hast du eine Häme.

Jonas:
Okay, irgendwie so etwas, was man guten Freunden auch mal gibt, habe ich zum Beispiel mitgemacht? Ich stelle das jetzt einfach mal hin. 

Raúl.
Das gute alte Küsschen…

Judyta:
Ah….das Küsschen…

Jonas:
Genau – können wir uns einfach im Laufe des Podcasts, vielleicht nicht dann, wenn wir gerade irgendwie unsere wichtigste und steilste These hier loswerden irgendwie, uns genüsslich reinpfeifen. Was bedeutet Freundschaft für euch? Gibt es dort irgendwie eine, ja, eine Definition, die ihr habt, oder seid ihr da ganz ergebnisoffen?

Judyta:
Ergebnisoffenheit finde ich immer gut. Ich habe einfach mal die Definition von Spektrum mitgebracht, also aus einem Artikel von Spektrum – und da steht: seit je her, tun sich Forscher mit einer Definition von Freundschaft schwer. Sie verstehen darunter eine freiwillige persönliche Beziehung, die auf gegenseitiger Sympathie, Vertrauen und Unterstützung beruht, nicht aber auf Verwandtschaft oder einem sexuellen Verhältnis. Trotzdem kann die Verbindung ebenso intim und vertraut sein, wie die mit dem Partner oder mit Geschwistern. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Spielarten: Sandkastenfreundschaften, Sportkameraden, Geschäfts- und Studienfreunde. Dazu möchte ich sagen, Sandkastenfreundschaften gab es nicht, weil Sandkasten ist scheiße mit Rollstuhl. Und Sportkameraden – ich weiß auch nicht, was das bedeuten soll. Das müsst ihr mir erklären.

Raúl:
Aber Sandkästen finde ich auch immer ganz schrecklich. Vor allem wegen des Sandes. Super eklig.

Judyta:
Da konnte gar nichts entstehen bei Raúl und mir. Es ging nicht.

Jonas:
Aber es wird irgendwie häufig immer gesagt, dass man eigentlich nur eine Handvoll bester guter Freunde hat, mit denen man eben dann irgendwie auch Pferde stehlen kann. So zum Beispiel um die Häuser ziehen…

Raúl:
… oder Nachbarn bestehlen????

Jonas:
Naja gut, wenn man es so betrachten möchte… auch.

Raúl:
Ich habe irgendwann die Definition gehört, dass es angeblich fünf enge Freunde sind oder beste Freunde, die man haben kann, haben sollte oder maximal haben kann. Ich weiß auch nicht mehr so genau, ist schon eine Weile her als ich das las. Und dass das ein gesundes Maß ist, weil, wenn man zu viele Freunde hat, dann sind die selten eng. Und dann hat man eher Bekannte, und ich habe öfter mal so Zweifel, was meine Freundschaften angeht, ob das jetzt Freunde sind oder eher Bekannte, diese Definition fällt mir manchmal gar nicht so leicht, solange ich fünf beste Freunde hab oder enge Freunde und die kann ich auf jeden Fall zählen. Aber danach fällt es mir schwer zu unterscheiden zwischen Bekannte, gute Freunde, enge Freunde, Freunde, Freunde. 

Judyta:
Ich finde fünf ehrlich gesagt schon viel.

Raúl:
Das ist schon viel, ja, ja. Es wechselt aber nicht so häufig zum Beispiel. Also ich habe jetzt schon immer fünf seit dem Kindergarten, und es sind ja nicht mal zehn gewesen und auch nicht mal nur zwei, sondern sind dann in der Regel auch die gleichen.

Jonas:
Ja, das sind nur die, die auch halten über einen längeren Zeitraum und vielleicht auch halten, wenn es… also quasi nach der Schule halten oder nach einem Umzug halten…

Raúl:
Oder wenn sie Kinder kriegen halten. 

Jonas:
Genau, also, wenn es irgendwie andere Umstände gibt, dass sind irgendwie die, die dann bleiben.

Raúl:
Und es setzt noch nicht mal voraus, dass man sich jeden Tag sieht oder regelmäßig sieht, sondern ich habe jetzt am Montag wieder einen meiner besten Freunde getroffen. Und es war so wie früher. Wir haben uns nur anderthalb Stunden gesehen, aber wir konnten einfach da weitermachen, wo wir vor einem Jahr aufgehört haben.

Judyta:
Das voll schön, weil ich finde, es kommt genau so, wie Jonas das gerade gesagt hat auf diese Etappen auch an und darauf, ob das dann die Freundschaften überdauert. Und ich finde schon, dass sind krasse Veränderungen. Also man geht mal in eine andere Stadt – wie bei mir. Man studiert woanders, man studiert überhaupt oder macht eine Ausbildung? Dann hat man natürlich auch eine andere Clique dann irgendwie. Also bei mir setzt sich das so, glaube ich, ein bisschen aus ganz vielen verschiedenen Freund*innenschaften zusammen, die man zu verschiedenen Lebenszeiten hatte und die auch nicht unbedingt überdauert haben. Aber manchmal ist es eben auch genauso, dass man sich nicht alle zwei Wochen sehen muss, sondern irgendwie einmal in einem halben Jahr. Und es ist genauso wie du sagst, ja, dieses da wieder anfangen, wo man aufgehört hat.

Raúl:
Was ich wirklich schön finde, dass sie alle unterschiedlich sind. Und die mögen sich ja auch nicht unbedingt untereinander – also die treffen sich halt auch nicht so oft. Aber sie wären untereinander nicht die besten Freunde. Und also einige mag ich einfach, weil wir den gleichen Humor haben, andere weil wir sehr ähnliche Weltanschauungen haben. Aber wir können auch schweigen miteinander. Einer von denen hatte vor vielen Jahren mal ganz, ganz schlimm Liebeskummer und er hat ihn verarbeitet, indem er einfach sich geweigert hat, Bus oder U-Bahn oder Auto zu fahren und ist immer gelaufen… jede Strecke durch Berlin und ich bin ab und zu mal mitgegangen. Und wir haben Orte in der Stadt kennengelernt, die wir nie gesehen hätten, wenn er nicht einfach drei Stunden am Tag gelaufen wäre.

Judyta:
Der Arme… also irgendwie schön, aber auch der Arme, oder?
Und Jonas bei dir? 

Jonas:
Ja, ich fand das, was du eben gesagt, das mit dem diese Lebensabschnitte auch noch einmal, was mir so bewusst wird, gerade in der Zeit des Studiums, wo es einfach eine sehr, sehr intensive Zeit ist und man ganz viele neue Leute kennenlernt und relativ schnell sehr, sehr eng, sehr, sehr nah ist und dann gefühlt auf einmal 20 neue Freunde hat. Und dann ist quasi das Studium vorbei. Und dann sind die meisten davon so schnell auch wieder weg, wie sie gekommen sind. Und aus Studienzeiten habe ich ein/zwei Kontakte maximal, mit denen ich jetzt noch in Kontakt stehe und das hält aber dann auch. Und das ist irgendwie so eben dieser gewisse Tiefgang, der irgendwie da noch ist. Und das, was du, Raúl gesagt hast -natürlich, dass die sich untereinander vielleicht auch nicht verstehen würden, aber das finde ich dann manchmal sogar noch am schönsten. Wenn man da irgendwelche Feiern macht und viele der Freund*innen einlädt und dann auch noch der Punkt passiert, wo die sich untereinander irgendwie alle verstehen. Das ist dann irgendwie so… dann auf einmal so eine große Familie. Aber da – auch da werden aufmerksame Zuhörer*innen dieses Podcasts das wissen, dass wir nicht nur unterschiedliche Behinderungen haben, sondern eben auch eine unterschiedliche persönliche Geschichte mit der Behinderung – ihr habt die Behinderung seit der Geburt. Ich habe sie im Laufe des Lebens erworben. War es für euch ein anderes Freund*innen kennenlernen? Also die Stichworte Berührungspunkte: Ich hatte früher ja keine Behinderung und hatte deswegen auch wenig, ja, Kontakt mit Menschen mit Behinderung, heißt also, quasi alle meine Freunde von damals haben keine Behinderung. Wie war es bei euch? Wie war dort die Schnittmenge zu den nicht behinderten Menschen?

Judyta:
Es ist so wie in der Gesellschaft auch – wir haben zu wenig Berührungspunkte. Also war ich auch überall die Einzige mit Behinderung und hatte nicht behinderte Klassenkamerad*innen. Im Kindergarten hieß es auch noch so, wo ich dann eher angeguckt wurde und wo nicht mit mir gespielt wurde: Ja ja, die müssen einfach nur reifen, die müssen älter werden. Aber den Satz habe ich dann zehn Jahre später immer noch gehört. 

Jonas:
Irgendwann verstehen sie es…

Judyta:
Irgendwann verstehen sie es, dass wir alle Menschen sind….da habe ich dann irgendwann gezweifelt. Aber trotzdem hatte ich dann ein paar gute Freundinnen ohne Behinderung.

Raúl:
Aber aus der Klasse dann oder…?

Judyta:
Ja. 

Jonas:
War es nicht auch so, dass du mal erzählt hat, dass deine Eltern das bewusst auch so ein bisschen forciert haben, dass du Leute kennenlernst, die keine Behinderung haben?

Judyta:
Nein, die haben es eher nicht…oder beziehungsweise ich war nicht an Orten, wo es explizit behinderte Menschen gab oder Kinder, weil es diese Orte nicht gab. Es gab keine…

Raúl:
Das fand ich schon immer cringe. Wenn meine Eltern versucht haben, mich mit anderen behinderten Kindern anzufreunden, dann dachte ich immer so, ne, wenn ihr nicht das gleiche Interesse habt wie ich an Lego oder Counterstrike…

Judyta:
…aber ihr habt doch beide Glasknochen…

Raúl:
…aber das reicht halt nicht als Freunde in der Kategorie oder als Kriterium. Der Freund mit dem ich damals diese Osteraktion gemacht habe, der hat auch eine ganz andere Behinderung. Den habe ich zufällig in der Schule in der Klasse… also war eher zufällig. Wir waren in der gleichen Klasse und am Anfang haben wir uns auch bestimmt anderthalb Jahre ignoriert. Und irgendwann war es so, dass ich, glaube ich, wir hatten auf einer Klassenfahrt uns näher kennengelernt und dann der eine mal bei dem anderen übernachtet. Und so entstand dann quasi so eine Art engere Freundschaft über die Zeit – aber es hat auch eine Weile gedauert.

Judyta:
Ich finde auch, bevor ich euch kennengelernt habe, also die Sozialheld*innen – das war ja 2016 – war es, wenn ich überhaupt Berührungspunkte hatte mit Bekannten mit Behinderung, war es eher auch dieses Abtasten. Was können die? Und was kann ich? Wer ist besser dran?

Jonas:
Also im übertragenen Sinne…

Judyta:
Wie meinst du?

Raúl:
Wie medizinisch abtasten. 

Judyta:
….Es ist nachmittags, Jonas, das brauchst du nicht noch mal…LACHT…genau! Das war, ja, das war so ein ganz schlimmes oberflächliches Vergleichen, wirklich, also so unterschwellig, aber auch wirklich auch ausgetragen sozusagen. Wessen Schuld ist das jetzt, dass die Gruppe hier vielleicht jetzt eher den Rollstuhlplatz buchen muss? Also dieser Leistungsgedanke – auch unter Menschen mit Behinderung.

Raúl:
Also wenn ich jetzt darüber nachdenke, habe ich eigentlich nur zwei Freunde mit Behinderung, die ich zu meinen engen Freunden zählen würde. Sonst…

Jonas:
Na, wir beide!

Judyta:
Du kannst doch uns nicht….

Raúl:
Außerhalb des Arbeitskontaktes! Meine Güte!

Jonas:
Schon angekommen. 

Raúl:
Und wer weiß, wer zu den Zweien zählt… hier in der Runde… jetzt ihr! Ihr müsst jetzt mindestens zwei sagen.

Judyta:
Ja, bei mir sind es zwei. Und ja, aber es sind Frauen! 

Raúl:
Wir sind raus!

Judyta:
Da muss ich euch leider enttäuschen. Genau, das sind Frauen. Und das ist so wertvoll, dass ich diese beiden Freundinnen habe, weil es einfach so eine tolle Freundschaft ist zwischen total mal abkotzen und dann wieder empowern, dann wieder sich irgendwelche Krankenkassenschreiben rüberschicken. Also auch diesen ganzen Ballast da miteinander teilen und dann einfach wieder Eisessengehen und Escape-Room-Spiele spielen. Also es ist einfach egal. Und es gibt beides. Und dieses beides ist schon… also diesen Crip-Talk sozusagen. Also das Reden über behinderungsbedingte Scheiße… tut mir leid… ich habe jetzt schon zweimal das Wort gesagt… und eben das ganze andere. Das ist eben mega wertvoll.

Jonas:
Es ist eben genau wie du gesagt hast, dieses beides…also auf der einen Seite wollen wir Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung. Aber dieses quasi in der eigenen Bubble sein, eben auch so wichtig ist. Ich glaube, das ist so etwas, was man sogar über das Behindertsein hinaustragen kann und eher so was Gesellschaftliches ist, was die Identität angeht, also natürlich Frauen im Allgemeinen vielleicht ihre eine beste Freundin haben, um, ja, Themen zu besprechen, die so…ist jetzt auch wieder so ein Klischee… über so Frauenthemen oder Männer…

Judyta:
Was sind denn Frauenthemen? Jetzt bin ich gespannt.

Jonas:
Ich weiß es selbst nicht. Ich bin ja bei den Gesprächen nicht dabei. Es tut mir leid. Oder dass es da einfach um Gemeinsamkeiten geht und dass man in den gemeinsamen Gesprächen einfach dieses Grundlagenwissen, dies erste Erklären nicht braucht, wenn man quasi als Mensch mit Behinderung Freund*innen hat, die auch eine Behinderung haben, dann muss man eben nicht, wenn man über Erlebnisse erzählt, über nicht vorhandene Barrierefreiheit, öffentlicher Personennahverkehr, über die Löffel-Theorie, die wir auch schon mal, ja, hier gesprochen haben, also quasi über das Energielevel, was ein einfach sehr, sehr müde macht, man gegeb diese ganzen Sachen einfach ankämpfen muss. Wenn man das alles weglassen kann und sofort thematisch zur Sache kommen kann und eine Person hat, wo man das Gefühl hat, die versteht einen aufgrund der ähnlichen Voraussetzungen, ist es ja eben sehr, sehr vorteilhaft.

Judyta:
Aber da würde ich auch die nichtbehinderten Freundinnen in Schutz nehmen. Also es ist nicht so, dass das Bulldozer sind, die komplett unsensibel irgendeine Bar mit Treppen aussuchen. Na also, das ist es ja auf jeden Fall nicht. Es ist auch überhaupt nicht deren Aufgabe, das alles zu verstehen und nachzufühlen. Das kann man ja auch nur bis zu einem gewissen Punkt. Also ich glaube, man muss da einfach unterscheiden.

Raúl:
Trotzdem gibt es manchmal überraschende Momente finde ich, unter nicht behinderten Freunden und Freundinnen. Wenn die dann einen mehr verstehen, als man es erwartet hat. Also das hatte ich auch schon ein paarmal, ohne diese Erwartungen zu haben quasi und die das dann irgendwie relaten konnten mit anderen Erfahrungen, die sie gemacht haben, wo sie vielleicht auch mal benachteiligt waren, also sofort die Verbindungen gesehen haben. Wisst ihr, was ich meine?

Judyta:
Ja.

Jonas:
Inwieweit spielt eure Behinderung in der Freundschaft eine Rolle? Also ich habe irgendwie so das Gefühl, dass es, ja vielleicht auch so manchmal aus unserer Perspektive auch so ein bisschen unfair ist. Also auf der einen Seite möchte man ja als Mensch wahrgenommen werden, und die Behinderung gehörten nun mal in irgendeiner Art und Weise dazu und die Barrieren, auf die man stößt. Aber wenn ich jetzt quasi mit meinen Freund*innen irgendwie unterwegs bin, möchte ich nicht, dass in jedem zweiten Satz es immer wieder darum geht, so… Jonas, kannst du das? Kannst du das erkennen? Also, dass dieses behindert sein so im Vordergrund steht. Und auf der anderen Seite ist es so, dass, wenn es komplett verschwiegen wird und irgendwie so negiert wird und dann doch gesagt wird, okay, ja, wir machen irgendwie einen gemeinsamen Ausflug und gehen, was weiß ich, Badmintonspielen, wo ich dann sage, ja, cool habt ihr an mich gedacht? Dann ist es irgendwie auch doof. Und es ist ja dieser schmale Grat, zwischen dem es mitdenken und gleichzeitig aber irgendwie nicht in den Vordergrund rücken, das ist, irgendwie hab ich das Gefühl, sehr schwer zu treffen und vielleicht auch ein bisschen unfair, oder?

Raúl:
Also mir fällt es deswegen so schwer, weil ich sehr viel arbeite. Ich bin einer dieser Berufsbehinderten geworden. Und wenn dann Freunde fragen, wie läuft es auf der Arbeit, dann rede ich ja über Behinderung. Ich rede dann vielleicht nicht über meine. Sondern ich rede halt über das Thema. Und ich habe manchmal Angst, dass das dann zu viel Raum nimmt und die dann auch nicht trennen können zwischen Arbeit und Privat. Ist es für mich jetzt wirklich emotional wichtig oder erzähle ich von der Arbeit, wie man halt vom Stau erzählen würde.

Judyta:
Du erzählst ja nicht nur von der Arbeit praktisch, weil es ist halt auch dein Leben. 

Raúl:
Genau, es ist eben auch das Leben. Und da ist es für Freund*innen manchmal gar nicht so leicht, das zu unterscheiden. Gute Freund*innen fragen dann nach und manchmal gibt es dann Themen, die sich dann auch ergeben. Manchmal aber geht es dann über ganz andere Themen, wie den Urlaub oder…

Judyta:
Ja, zum Glück!

Raúl:
…oder deren Themen. Aber mir fällt es wirklich schwer, über was anderes zu reden.

Judyta:
Aber ich will auch nicht, dass wir unsere Freund*innen und so als Allys ausbilden sozusagen. 

Raúl:
Nein, natürlich nicht! 

Judyta:
Sondern es passiert einfach automatisch durch den Kontakt mit uns. Die haben überhaupt keine Bringschuld, sich irgendwie mehr zu informieren, nur, weil sie Freund*innen von uns sind, und es passiert einfach automatisch. Also wie oft hört man diesen Satz: Seitdem ich dich kenne, achte ich anders auf die Umwelt. 

Jonas:
Ja!

Raúl:
Und selbst das will man oft nicht hören, weil ich dann denke so, ja,….

Judyta:
Ja, Scheiße, dass es uns braucht dafür.

Raúl:
Ja, genau. 

Judyta:
Hab ich schon wieder Scheiße gesagt….können wir das bitte rausschneiden…

Raúl:
Ich wollte nicht der Erklärbär sein in deinem Leben, damit du diese Erkenntnis hast. Was ich schön finde: in meinem Freundeskreis haben immer mehr Freunde Kinder bekommen und die wachsen ja mit mir und meiner Partnerin, die auch eine Behinderung hat, auf. Und für die war das ja nie Thema. Behinderung, gibt es Behinderte, es Nichtbehinderte und die eine hat halt am Rollstuhl meiner Partnerin Laufen gelernt. Das ist einfach so schön zu sehen, weil sie sich halt festgehalten hat und benutzt hat wie ein Dreirad oder Laufrad. Das war irgendwie für sie so auch so ein spielerisches Kennenlernen von Behinderung. Und durch diesen Kontakt mit dem Kind ist auch noch mal eine bessere Freundschaft entstanden mit der Mutter, weil die dann natürlich auch Fragen fragen konnte, die sie sich nie getraut hat zu fragen. Also so etwas wie: Ist es okay, wenn sie denn Rollstuhl anfässt? Ja oder Nein? Du sagst, wenn es nervt! Das sagt man ja sonst eher weniger.

Judyta:
Meinst du, dass unsere Freund*innen eigentlich auch sich die Frage stellen, ob sie uns was fragen dürfen? Ich hoffe nicht. Ich hoffe, es ist so, dass wir….

Raúl:
Ich glaube schon.

Judyta:
Ja? Also so wie alle anderen quasi?

Raúl:
Ja, vielleicht weniger, nicht so super intime Fragen gleich am Anfang oder so. Aber ich glaube, die machen sich schon auch eher Sorgen. Also bei mir weiß ich, dass sie sich Sorgen machen um… keine Ahnung…Altersarmut. Ich baue wahrscheinlich schneller ab als andere. Und sie stellen sich dann natürlich auch die Fragen – wie kann das denn dann eigentlich werden und manchmal ist das Thema, das versuche ich dann eher zu verdrängen, aber das…

Judyta:
Ja, lass mal machen….das ist irgendsoein Downer. Lass mal verdrängen.

Raúl:
Cool – das funktioniert immer… bisher.

Judyta
Jonas, wie ist es bei dir? Sie kennen dich ja auch als nicht behindert.

Jonas:
Ja, eigentlich spielt es wenig eine Rolle, beziehungsweise dann nur punktuell. Aber es ist aber auch das, was dann, ähnlich wie bei Dir, Raúl, was dann als Thema kommt, wenn es dann quasi eigentlich Arbeitsthemen sind und man natürlich sich tagtäglich dann mit dem Thema Inklusion beschäftigt. Und wenn man dann auch noch von sich spricht, dann… es ist auch noch einmal immer wieder dieses Thema. 

Und deswegen versuche ich da größtenteils das jetzt nicht immer so in den Vordergrund zu rücken. Aber klar, ist es natürlich ein großer Wechsel, also in dem Sinne sind quasi meine nicht behinderten Freunde natürlich, wenn man was irgendwie gemeinsam unternimmt, ja immer auch in irgendeiner Art und Weise co-behindert. Es ist ja auch in der Partnerschaft so oder generell, dass, wenn man mit Menschen mit Behinderung irgendetwas zum Beispiel unternehmen möchte, dass man immer dann ja in Anführungszeichen Rücksicht nehmen muss oder irgendwie gucken muss, was ist irgendwie möglich und was geht, und sich natürlich auch da einfach Interessen geändert haben. Und dass dann große Kinoabende, wie man sie sonst früher gemacht hat, stehen dann eben nicht mehr auf der Liste ganz oben, was man irgendwie so unternimmt, sondern man macht dann eher etwas anderes. Und das ist natürlich dann vielleicht auch für die nicht behinderten Freund*innen schade, weil sie das gerne machen wollen würden und gerne auch vielleicht mit mir machen wollen würden. Aber meine Erfahrung ist, dass es dann eher auch etwas, wo dann wenig, glaube ich, drüber gesprochen wird. 

Raúl:
Haben sich Freundschaften dann auch verändert, bzw. weniger geworden oder andere dazugekommen?

Jonas:
Es ist schwer zu sagen, finde ich, weil es in einem Zeitraum passiert ist, wo wir auch umgezogen sind nach Berlin und dann auf einmal eine immens große räumliche Trennung passiert ist. Und ich glaube schon, dass man daraus irgendwie so ein bisschen gespürt hat, ohne jetzt da so ein Ranking innerhalb der guten Freunde irgendwie zu machen, aber man schon gemerkt hat, okay, wo funktioniert das vielleicht irgendwie besser, wo wird das mehr akzeptiert? Oder ist irgendwie mehr so eine Sensibilität dafür, so ein Gespür dafür. Und wo ist es vielleicht etwas, wo nichtbehinderte Freund*innen vielleicht mehr Zeit brauchen, um das zu realisieren oder den Umgang damit irgendwie, ja, hinzubekommen. Also so einen großen, harten Einschnitt hab ich irgendwie nicht in dem Sinne gespürt.

Raúl:
Das wäre auch mal eine spannende Frage an die Hörerinnen und Hörer: haben sie Freund*innen mit Behinderung? Wenn ja, wie viele? Wie entstand diese Freundschaft? Dass vielleicht jeder sich mal Gedanken darüber macht. Weil ich finde, wir machen uns darüber manchmal zu wenig Gedanken, wie Freundschaften eigentlich entstehen, entstanden sind oder welche alle entstehen könnten, aber nicht entstehen, weil wir zum Beispiel einander nicht begegnet sind. Und wenn ich jetzt meine Freunde grade aktuell alle durchgehe, dann gab es entweder ein gemeinsames Erlebnis, also Kindergarten, Schulzeit, die uns irgendwie zusammengeschweißt hat. Und man hat dort sich verbündet gegen die bösen Lehrer*innen, oder eben ein gemeinsames Hobby: Computer, Star Trek…keine Ahnung.

Judyta:
Total relatable.

Raúl:
Meinst du jetzt Star Trek?…Computer?

Judyta:
Nee, beides nicht. 

Raúl:
Wie war das bei dir dann? Durch Musik? Also was hat deine Freundschaften ausgemacht, Judyta?

Judyta:
Nee, Musik tatsächlich nicht. Das ist auch voll schade. Da gab es auch den Konkurrenzgedanken… leider!

Jonas:
Auf  so einem Level, wo es dann quasi schon…

Judyta:
Ja, ja, ja, im Orchester – leider. Da geht es ja darum, in welcher Reihe sitzt du und so gut bist du. Genau, das leider nicht. Aber mich hat es gerade gezwickt, als Jonas gesagt hat co-behindert, weil das finde ich irgendwie so krass. Also weil ich natürlich erstmal denke so – nee, meine Behinderung gehört mir. Ich würde die jetzt nie auf eine Stufe damit stellen. Natürlich müssen sie mit mir den Fahrstuhl fahren, und vielleicht appreciate ich das gar nicht so, dass sie mit mir immer die längeren Wege gehen. Also dass ich das nicht …wie heißt es auf Deutsch …appreciate…

Raúl:
Wertschätze.

Judyta:
Genau. Also vielleicht schätze ich das gar nicht so wert, dass sie immer die längeren Wege mit mir gehen. Ich weiß eben zum Beispiel, eine sehr, sehr gute Freundin mag nicht Fahrstuhl fahren und hat Angst davor und muss es irgendwie mit mir immer machen. Und ich denke nicht oft daran, ihr zu sagen: Nein, nimm doch lieber die Treppe. 

Jona:
Aber du zwingt sie ja aber auch nicht. 

Judyta:
Nein, aber ich könnte viel öfter das einfach auf dem Schirm haben und sagen: Wir sehen uns gleich! Und ich gehe einfach schnurstracks auf den Fahrstuhl zu. Ist ja klar. Also dar schließt sich mir auch so ein bisschen die Frage an, welche Freund*innen wären wir, wenn wir die Nichtbehinderten wären? 

Raúl:
Oje!

Judyta:
Hätten wir eigentlich viel Geduld? Würden wir eigentlich immer ein Alternativprogramm irgendwie denen darstellenden und sagen: Hier, heute habe ich mir mal was überlegt.

Raúl:
Und das, was wir anderen abverlangen, ob wir das selber leisten würden? Ja, voll!

Jonas:
Schreit eigentlich auch nach einer eigentlich einer gewissen Demut und Dankbarkeit, die wir… also ich finde es sind so große Begriffe. Jetzt müssen wir, die so viele Diskriminierungserfahrungen haben, jetzt auch noch dankbar sein dafür, dass die Mehrheitsgesellschaft irgendwie auf uns Rücksicht nehmen würde, aber trotzdem, wenn du gesagt hast, dass du ja so ein bisschen zusammengezuckt bist beim Thema co-behindert sein. Aber ist es nicht trotzdem so, dass ja bei gemeinsamen Unternehmungen ja trotzdem manche Personen ohne Behinderung dann eben zurückstecken müssen? Also wenn, keine Ahnung, wenn jetzt dein Mann gerne Wasserskifahren möchte?

Judyta:
LACHT…das stelle ich mir gerade vor…

Jonas:
Und das halt nicht mit dir zusammen geht. Aber er es gerne eigentlich mit dir zusammen machen wollen würde…

Judyta:
Pech gehabt! Nee, ich meine, es gibt immer, ja, man kann gewisse Erlebnisse nicht zusammen machen, aber es gibt dafür ja immer andere Leute. Ich weiß nicht, das müssen wir die anderen fragen: vermissen die wirklich Erlebnisse, die sie mit uns nicht machen?

Raúl:
Oder man kann quasi in der Beziehung dann sagen: Dann mach doch! Fahr doch jetzt Wasserski zwei Wochen. Wir sehen uns dann in drei Wochen! Kann man ja machen. Aber frag nicht, was ich in den zwei Wochen dann mache. Ich habe dann auch Spaß, anderen Spaß.

Jonas:
Ja, natürlich. 

Raúl:
Aber man muss es ja nicht verbieten.

Judyta:
Nee!

Raúl:
Oder verhindern.

Jonas:
Nein, das nicht. Aber ich meine, es ging ja so um das gemeinsame Erlebnis. Und es ist ja dann vielleicht manchmal schöner, das mit der Person zusammen zu machen, anstatt irgendwie dann alleine. 

Raúl:
Und die Frage ist auch, ob die andere Person sich traut, das anzusprechen, das hängt ja natürlich auch von der Qualität der Freundschaft oder Beziehung ab.

Judyta:
Aber ich muss jetzt eigentlich auch nicht hören, was meine Freundinnen sonst so machen. Also wenn die irgendwie dauernd Bungee-Jumping machen. Weiß ich nicht. Also, dann bin ich gleich eifersüchtig, wenn ich das jedes Mal auch zu hören bekommen. 

Jonas:
Ach, doch.

Raúl:
Echt?

Judyta:
Ja…

Raúl:
Ich habe das Glück, ich glaube, wäre ich ohne Behinderung, wäre ich so ein krasser Sportmuffel, dass mir halt auch nichts fehlt in der Hinsicht. 

Judyta:
Das denkst du.

Raúl:
Meinst du, ich rede mir das ein?

Judyta:
Ich glaube, wir können das nicht trennen, unser ich von der Behinderung.

Jonas:
Ich glaube, das ist bei euch noch mal anders, weil ihr es nicht anders kennt. Also ich habe ja wirklich den Unterschied.

Raúl:
Warst du früher sportlicher als jetzt?

Jonas:
Ja! Also…

Judyta:
Kannst du ja jetzt behaupten. 

Jonas:
Also wenn ihr mich damals nicht behindert kennengelernt hättet, dann…ho ho ho…
Aber Nein! Natürlich hat sich das geändert. Also ich war früher ein totaler Kinogänger. Einmal die Woche – also während des Studiums noch mehr, da war es sogar zweimal die Woche ungefähr. Und natürlich hat sich das geändert. Klar!

Raúl:
Und kann man jetzt mit Freund*innen Hörfilme gucken? 

Jonas:
Ja, schon. Also zum Beispiel meine Frau, für sie ist das komplett in Ordnung, wenn wir das dann auch laut gucken, also, wenn wir dann wirklich irgendwie was in der Mediathek oder über irgendwelche Streamingdienste gucken und die Audiodeskription dann wirklich an ist und das wir dann gemeinsam hören. Aber wenn es dann so Angebote gibt wie die App Greta und Starks oder wenn man irgendwie ins Fußballstadion geht, wo es ja auch Audiodeskription gibt und man dann selbst für sich die Kopfhörer auf hat und dann die Audiodescription hört, ist in dem Sinne gar keinen Unterschied da. Und das ist dann eigentlich wieder so ein schönes inklusives Erlebnis, dass die Person, die das Hilfsmittel benötigt, hat es dann eben da und die andere Person, die eventuell davon irgendwie genervt ist oder das nicht benötigt, die hat es eben nicht. Und das ist schon machbar. Und das finde ich irgendwie – das sind dann so ja so schöne Momente, weil es dann irgendjemand etwas Gemeinsames erleben kann. Und das Hilfsmittel ist sozusagen anwesend, aber auch eben nicht im Vordergrund.

Raúl:
Ich hab mich gerade gefragt – Judyta, wie würdest du das sehen – die Freundschaften, die man hat, wo einer von den beiden eine Behinderung hat, sind es vielleicht Freundschaften, wo man sich eher Dinge anvertraut, weil einer von den beiden ist ja schon der Verletzlichere. Und dann kann man ja auch über alles reden.

Judyta:
Ja, ich glaube ja. Also ich glaube, wir sind so mehr Ansprechpartner*in auch für schwache Momente, also für emotionale Sprache, medizinische Momente vielleicht auch. Gleichzeitig habe ich auch im Vorhinein dieser Sendung auch darüber nachgedacht, ob wir da nicht vielleicht auch sogar die falschen Ansprechpartner*innen sind, weil für uns ist vielleicht etwas nicht so schlimm.

Raúl:
„Stell dich nicht so an!“

Jonas:
Das war gerade auch so mein Gedanke – so nach dem Motto, wenn jetzt irgendeine Freundin ankommt und sagt irgendwie: „Oh, ich habe mir den Fuß verknackst, und das tut total weh.“ Und wo du dann sagst: „Hahahaha.“

Judyta:
Ja, aber auch nicht in so einem „Sei du erst einmal in meiner Position, sei du erstmal im Rollstuhl. Und dann reden wir weiter.“ Nee, gar nicht!

Jonas:
Das wäre aber auch, also für den Moment gerade von außen betrachtet, sehr ulkig. Also für die Freundschaft bestimmt sehr sehr tödlich. Aber ja…

Judyta:
Ja, und das ist so… nee, auf keinen Fall! Aber weil wir eben unser Stückchen schon so erlebt haben mit der ganzen Geschichte, ist es vielleicht so, dass wir sogar zu unsensibel sind, dass wir das vielleicht nicht so ernst nehmen.

Raúl:
Und würde das umgekehrt bedeuten…oh Gott!…würde das umgekehrt bedeuten, dass unsere nicht behinderten Freund*innen eher traurige Themen mit uns besprechen als fröhliche Themen? Weil sie, wenn sie erzählen, wie geil ihr letzter Bergwanderurlaub war, Angst haben, uns neidisch zu machen?

Jonas:
Kommt glaube ich eher darauf an, ob ich… Wenn die Freund*innen schon wissen zum Beispiel, dass man mit gewissen Themen euch nicht neidisch machen kann, also…

Judyta:
Sport.

Jonas:
Ja, also, wenn jetzt – keine Ahnung – eine gute Freundin von dir erzählt, sie ist den Berlin-Marathon gelaufen. Und du sagst: „Ja, selber schuld.“ 

Raúl:
Genau!

Jonas:
Du: „Wieso bist du denn nicht gefahren?“

Raúl:
Also, wenn dir jetzt jemand erzählt, er hat einen so geilen farbenfrohen Film gesehen im Kino – würde der dir das erzählen?

Jonas:
Weiß ich nicht. 

Raúl:
Das meine ich.

Jonas:
Ich verstehe die Frage schon. Ja…Ich finde es dann, glaube ich, das ist jetzt eine Hypothese, aber ich glaube, ich fände es eher doof, wenn solche Sachen verschwiegen werden. „Uhh, das verkraftet er nicht. Uhh.“ 

Raúl:
Das ist ja auch eine geile Podcast-Folge für alle Nichtbehinderten-Podcasts.

Judyta:
Über…? Nochmal…

Raúl:
Dass sie einmal die Frage stellen: Was reden sie eigentlich mit behinderten Menschen? Weil wir können das ja nicht. Wir haben eine Behinderung. Man kann ja nur über uns mutmaßen, was unsere Freund*innen über uns sagen würden – was würden die über uns sagen in ihren Podcasts, wenn sie welche hätten? Also meine Freund*innen haben keine Podcasts.

Jonas:
Weil sie keine Behinderung haben und nicht diesen Vorteil ausnutzen, um damit…

Raúl:
Da könnte man aber geil zuhören, ohne stalken zu müssen. 

Judyta:
Ja, Mäuschen spielen wäre schon schön. 

Raúl:
Oder? Manchmal? Ja, ich glaub das hat jeder/jede.

Judyta:
Aber ich kann mit einer sehr guten, nicht behinderten Freundin eben auch genauso gut die Augen rollen, was mir irgendwie sehr hilft, wenn wir irgendwie wieder das Prinzip von Ticket mit Begleitpersonen irgendwie diskutieren müssen. Also, das ist auch irgendwie toll, dass wir dann da wieder drüber lachen können. Und dass sie mittlerweile bessere Argumente hat quasi als ich.

Raúl:
Und ich bin dann manchmal derjenige der denkt so… ach, komm, lass gut sein und die dann so: „Nein, ich lass das hier jetzt nicht…wir müssen uns durchkämpfen.“ 

Judyta:
Ja, das ist dann schon süß, wenn die das so machen.
Ja, und wir haben auch ein gemeinsames Hobby, dass wir irgendwie zu Songslams gehen oder so, also kulturelle Veranstaltungen einfach irgendwie besuchen. Dann haben wir einfach diesen crip-bedingten Teil mit vorher an die Karten kommen – das ist immer eine Herausforderung – um reinkommen. Aber dann haben wir Spaß!

Raúl:
Vielleicht sogar mehr Spaß als wenn man nicht diesen crip-Teil vorher gehabt hätte. 

Judyta:
Ja, das stärkt vielleicht auch. Das stimmt.

Raúl:
Wow! Ich glaube, es gibt Freundschaften in meinem Leben, die haben sich auch entwickelt und vertieft. Und das fing unter anderem damit an, dass viele meiner Klassenkamerad*innen, um genau zu sein, zwei, meine Zivis wurden. Und, also damals gab es ja noch den Zivildienst, und die haben sich halt dazu entschieden, sie gehen nicht zur Bundeswehr, sondern sie würden gerne Zivildienst machen und haben dann bei mir gefragt, ob sie nicht meine Zivis werden könnten. Und es würde ja das Praktische mit dem Angenehmen verbinden. 

Jonas:
Aber haben die sich auch wirklich nur für den Zivildienst entschieden mit dem Gedankengang…

Raúl:
Sie wollten auf jeden Fall Zivildienst machen. Sie hätten auch viele andere Sachen machen können, aber der erste Gedanke war dann quasi bei mir und das haben sie dann gemacht, und das hat uns noch mal ganz anders auch zusammengebracht und zusammengeschweißt. Weil da gab es halt so Momente zum Beispiel, wo ich zum ersten Mal mit einem Freund auf Toilette gegangen bin und er mir dabei half, weil er mein Zivi war und das macht er immer noch teilweise, wenn ich Hilfe verbrauche, weil er es ja im Zivi auch gemacht hat. Und ich glaube, das hat unsere Freundschaft bereichert. Er macht es jetzt nicht jedes Mal, und er macht es auch nicht immer wenn wir uns sehen. Aber wäre Not am Mann oder an der Frau, dann würden sie das machen. Und es würde für mich weniger Scham bedeuten als vielleicht früher, wenn ich Freunde fragen würde, die das noch nie gemacht haben. Auch wenn das enge Freunde sind. Das heißt, es hat schon eine gewisse Qualität dazugebracht. Aber ich würde es niemals von Freunden erwarten.

Jonas:
Wie ist es mit dem Gefühl des professionellen Abstands? Es wird ja auch häufig manchmal so…war jetzt mein erster Gedanke, dass wenn irgendwie Schauspieler*innen sagen, ich würde mich des Stückes wegen auf der Bühne, wenn es das erfordert, irgendwie ausziehen. Aber ich habe totales Schamgefühl, irgendwie in eine öffentliche Sauna zu gehen und so dieses Gefühl zu haben, okay …

Raúl:
Du meinst, dass man so einen Schalter umlegt?

Jonas:
Ja, und jetzt einfach sagt, okay, ich habe jetzt weniger Schamgefühl, wenn ich weiß, das ist eine Assistenzperson, die dafür bezahlt wird, das ist deren Job. Und man versteht sich zwar gut, aber man hat trotzdem so eine professionelle Distanz.

Raúl:
Klar, das ist leichter, auf jeden Fall. Aber es hat die Freundschaft wirklich auch sehr bereichert, dass das geht. Ich glaube auch für ihn. Es gibt wahrscheinlich in meinem Leben viele so Schammomente, und ich habe für mich dann aber irgendwie gelernt, dass das erste Mal immer das schlimmste Mal ist. Und danach weiß man ja wie es ist, und dann kann man sich überlegen, ob man es noch einmal machen würde oder nicht. Aber das Gedanken-Monster am Anfang ist immer das Schlimmste.

Judyta:
Aber ist es dann eigentlich auch so was wie dieses hundertprozentige öffnen? 

Raúl:
Ja, dieses völlige…. wie nennt man das… Hingabe, Fallenlassen…

Judyta:
Entblösung.

Raúl:
Ja.

Jonas:
Im wahrsten Sinne des Wortes: Nackigmachen.

Raúl:
Ja, totales Nackigmachen, im wahrsten Sinne. Aber dann ist quasi so eine Art Damm gebrochen, auch weil, dann kannst du ja mit der Person theoretisch zwei Wochen in Urlaub fahren – theoretisch. Es gibt schon aber auch den Blocker, wenn ich gute Freunde treffe und länger sehe, dass später immer mein Assistent kommen muss, um mir auf Toilette zu helfen. Und das kann ja dann auch private Momente kaputtmachen.

Judyta:
Oder dass man dann eben derjenige oder diejenige ist, die sagt, wir müssen jetzt aber in eine andere Bar, weil da gibt es diese Toilette.

Raúl:
Ja, diese klassische, keine Ahnung, Wochenend-Übernachtung oder Pyjama-Party war immer der Assistent morgens und abends, der dann vorbeikommen muss, und das ist schon eine Hürde. Ich möchte Freunde, keine Krankenpfleger.

Judyta:
Wisst ihr was, ich würde eigentlich gar nicht gerne weiterreden darüber, weil wir ja eigentlich auch über unsere Freund*innen gerade reden. Und wir wissen ja selber nix über uns ohne uns. Ich habe irgendwie so das Gefühl, die müssten jetzt hier auch am Tisch sitzen, und man müsste ihnen auch Fragen stellen.

Jonas:
Ja, total. Gleiches Recht für alle – in dem Sinne.

Judyta:
Ja, Inklusion. Apropos Inklusion: wenn wir drei jetzt mal ein Bier trinken wollen würden, was würden wir tun? Was wäre nötig?

Jonas:
Ich glaube, das ist, weil wir ganz am Anfang so ein bisschen drüber gesprochen haben, über dieses co-behindert sein oder dieses Rücksicht darauf nehmen, wenn Freund*innen mit und ohne Behinderung aufeinandertreffen, ist ja dann, glaube ich, dann noch mal bei uns, mit drei Menschen mit Behinderung, zwei im Rollstuhl, eine Sehbehinderung, ein Rollstuhl handbetrieben, einem Elektrorollstuhl, der auch noch einmal mehr… wie schwer ist deiner jetzt inzwischen, Raúl, mit diesen ganzen Kisten, die du hintendran hast?

Raúl:
120 Kilo. Ich würde gerne noch eine Behinderung in die Waagschale werfen. Denn meistens trage ich Hörgeräte und mag Orte, die nicht so laut sind.

Judyta:
So, wenn wir das als Voraussetzung nehmen und sagen, wir möchten uns irgendwie einen schönen Abend machen, um diese 40. Podcast-Folge irgendwie zu feiern oder was auch immer…uh…wird schwer!

Judyta:
Also Bar fällt schon mal raus. 

Raúl:
Kann man machen, wenn sie nicht so laut ist oder so voll.

Judyta:
Aber dann fällt sie raus, oder?

Jonas:
Oder gemeinsam ins Kino gehen? Ein Kino mit zwei Rollstuhlplätzen und dann läuft dort auch noch einen Film, den es in Audiodeskription gibt… da bist du ja eine Woche am recherchieren. 

Raúl:
Nächste Woche fahr ich auf das Jahrestreffen der Kleinwüchsigen und ich war da schon mal. Und das ist deswegen so interessant, weil alle auf Augenhöhe plötzlich sind und die haben dann auch eine Party am Abend. Und das ist das erste Mal in meinem Leben, dass sich für mich der Sinn einer Disco erschlossen hat. Also bei einer Disco bin ich halt immer unten und krieg nichts mit. Wenn alle auf Augenhöhe sind, dann macht es total Sinn. 

Jonas:
Ist nun auch sehr laut…

Raúl:
Na ja, gut, die Behinderung hatte ich damals noch nicht.

Judyta:
Okay. Also, Disco fällt auch raus.

Raúl:
Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass man an einem Restauranttisch, wo man bei ruhiger Jazzmusik…

Judyta:
Mit einer digitalen Karte auch Essen bestellen kann.

Raúl:
Ja, für die drei Kunden.

Judyta:
Oder einen Spaziergang im Park. Aber dann muss ich wieder aufpassen, dass ich nicht irgendwie Golf- oder Tennisarm bekomme.

Jonas:
Oder wir müssen es einfach hier machen. Ich habe nämlich nicht nur Schokolade mitgebracht, ich habe sogar etwas zu trinken… soll ich das mal eben kurz holen?

Judyta:
Ja!

Jonas:
Wäre ja eigentlich der Anlass! Ich bin gleich wieder da.

Jonas:
So, ich habe nämlich, also zur Feier des Tages in dem Sinne, habe ich nämlich auch hier ein kleines Piccolöchen mitgebracht. Finde ich irgendwie… warum denn nicht? Wenn wir schon keine gemeinsame Bar finden, dann kann man auch hier….

Raúl:
Alkoholfrei natürlich!

Jonas:
Natürlich! Ist auch der gute mit dem Schraubverschluss – vorher noch am Hauptbahnhof geholt. Das war auch nicht wirklich barrierefrei das Ganze, sich da irgendwie durchzuschlängeln.

Raúl:
Ich war vorletztes Wochenende bei einer Konfirmation meines Patenkindes und da hat mein Cousin eine Flasche aufgemacht, eine Cola-Flasche, die wohl anscheinend gut geschüttelt war, und es hat eine Coca-Cola-Fontäne bis zur Decke gegeben. Jetzt haben die braune Flecken an der Decke. Die wollen das aber drin lassen – als Erinnerung an die Konfirmation.

Jonas:
Ja, dann müssen sie jetzt das Experiment mit den Mentos auch nicht mehr machen. Um jetzt hier noch genug Markennamen in den Raum zu werfen. Es ist aber nicht nur so, dass wir heute die 40. Folge dieses Podcast irgendwie feiern, sondern wir feiern auch… ich weiß nicht, ob man von feiern sprechen kann. 

Raúl:
Wir trauern eigentlich.

Jonas:
Genau, es gibt nämlich auch eine Veränderung in dem Podcast Die Neue Norm. Wir müssen einen Abschied feiern oder zelebrieren oder begehen.

Judyta:
Genau, ich verlasse Die Neue Norm, und das ist meine letzte Folge.

Jonas:
Was sehr, sehr schade ist und was wir wirklich bedauern, weil es immer sehr viel Spaß gemacht hat, mit dir über alle möglichen Themen über Behinderung, Inklusion, Gesellschaft und Disability Mainstreaming zu sprechen.

Judyta:
Ebenso, ebenso.

Jonas:
Und wir sind deshalb noch mal tief ins Archiv gegangen, in den Keller und haben noch einmal ein paar, ja, ich will nicht sagen Highlights herausgesucht aus, ja, jetzt fast 40 Folgen oder nicht fast sondern 40 Folgen Die Neue Norm, der Podcast – unter anderem mit Judyta Smykowski.

O-Töne Judyta – MIT MUSIK UNTERLEGT

Geht mir nicht schlechter automatisch, weil ich eine Behinderung habe – das müssen wir ein für alle Mal festhalten. 

Und dann sagt das Kind zu seiner Mama: „Mama, gibt es auch Prinzessinnen im Rollstuhl?“ Da habe ich mich schon sehr besonders gefühlt.

Ich werde auch sehr oft gefragt, wann hast du gemerkt, dass du anders bist? Das habe ich nicht gemerkt, das wurde mir gesagt.

Raúl: Schön einsilbig, Frau Smykowski!
Judyta: Ja, Leute, ich bin nicht lustig! 

Also mein Rollstuhl heißt easylife, damit ich easy durchs life komme. 

Also ich habe jetzt einen Kaffeehalter und fühle mich mega cool.

Jonas: Also es gibt die Sichtzone, wo es teurer ist und die Greifzone oben…
Judyta: Die Sichtzone für Jonas, das ist natürlich auch Ironie. 

Ich möchte da einmal über Golf sprechen und über Tennis. Und zwar spiele ich diese zwei Sportarten nicht, aber ich habe sie im Arm. 

Jonas: Wer reitet so spät durch Nacht und Wind?
Judyta: Es ist der Erlkönig mit seinem Kind. Mal ein bisschen Hochkultur hier reinbringen.
Jonas: Es ist eigentlich der Vater, aber egal.

Pflanzen kann ich sehr empfehlen für das eigene Zuhause, für das Wohlbefinden. Wenn jemand Tipps braucht, gerne sich an mich wenden. 

Habt ihr eigentlich einen lebenslänglichen Schwerbehindertenausweis, also unbefristet?
Raúl: Jo, man, meiner ist unbefristet.
Judyta: Und deiner?
Jonas: Ja, meiner auch.
Judyta: Meiner nicht!
Raúl: Was!?
Judyta: Oh mein Gott!
Jonas: Ja, weil du irgendwann aufstehst und hier aus dem Büro geht.
Judyta: Ja, irgendwann kommt die Heilung. 

Es gibt die sogenannte Hochparterre, was eben mein natürlicher Feind ist.

Das Schild: In Brandfällen nicht benutzen! Und ich lese es jedes Mal. Und jedes Mal habe ich diesen Blitzgedanken: ja, was denn? Was ist denn dann? Was ist denn im Brandfall, was passiert denn dann mit mir? 

Wie erreichen wir die Räume, wo wir nicht nickende Gesichter vor uns haben? 

Vielleicht guckt die Person auch einfach, weil ich schöne Haare habe. 

Ach, ich kann doch jetzt nicht zu allen möglichen Leuten rennen und sagen: Hallo, hier bin ich und fragt mich alles, was ihr wissen wollt über Behinderung. 

Ich muss gerade jetzt diese Begegnung nicht versauen, weil sonst habe ich es versaut für alle anderen Menschen. Und das ist ein krasser Druck, den ich mir selber mache. 

Natürlich kann ich jetzt sagen ich bin keine sportliche Person, ob das mit meiner Behinderung zu tun hat, wer weiß, oder vielleicht eher mit meinem Charakter –  ich glaube eher das.

Ich würde gern viel mehr Schlösser besichtigen, kann es aber nicht aufgrund meines Rollstuhls.
Raúl: Wir können mal gerne in ein Schlüsselfachgeschäft gehen…für Radschlösser…

Aber ich habe jetzt die Gondeln für mich entdeckt. Die Hochseilbahn. Ich habe wirklich eine komplette Tour durch British Columbia in Kanada geplant. 

Also, da müssen wir ja auch jetzt über die UN-Behindertenrechtskonvention reden. Alles da ist alles drin, und wir haben es 2009 ratifiziert. Und es ist einfach noch nicht in Gesetze umgewandelt worden. Also es ist da. Warum funktioniert das nicht? 

Wir kennen vielleicht alle dieses Kreuzchen „Behindertenfreundlich“ – was heißt das? Ist das rollstuhlgerecht? Ist das irgendwie für Menschen, die blinzeln oder Menschen mit Lernschwierigkeiten? Was soll behindertenfreundlich sein? 

Und ich könnte dann in ein Sushi-Restaurant gehen. Und an diesem Laufband, an diesem Förderband könnte ich einfach Sushi zu mir nehmen. Und es wäre das Paradies auf Erden. 

Ich sehe ganz klar die Behinderung nicht abgekoppelt von meiner Identität. Ich bin Judyta, ich habe eine Behinderung, ich bin Journalistin. So. Punkt.

 

Judyta:
Ohhhhhhhhhhhhhhhhh….Danke!

Jonas:
Ja, vielen Dank, dass wir Teil… oder dass wir gemeinsam hier diesen Podcast machen konnten, und es geht vor allem auch weiter. Ich habe ein bisschen so die Vermutung, dass du dich einfach vor Episode 60 drücken möchtest und…

Judyta:
Natürlich!

Jonas:
…und das gemeinsame Sport-Erlebnis nicht durchführen. Aber das kriegen wir trotzdem noch hin. 

Judyta:
Danke euch!

Jonas:
Wenn wir im Kontakt bleiben werden, dann machen wir das auf jeden Fall, holen wir das nach. Es muss ja nicht unbedingt der Berlin-Marathon sein. Wir werden schon was finden, und bis dahin haben wir auch vielleicht irgendwie einen barrierefreien Ort gefunden, wo wir drei alle nach unseren Maßstäben irgendwie uns, ja, wohlfühlen und uns umtreiben können.

Raúl:
Von Herzen wünschen wir dir alles Gute bei deinem weiteren Karriereweg, der steil nach oben geht ab jetzt.

Judyta:
Und natürlich barrierefrei ist!

Raúl:
Natürlich barrierefrei!

Judyta:
Danke euch für alle Gespräche – für alle Gedanken – für 40 Folgen. What a ride!

Raúl:
Schon! Schön dass es dich gibt!

Judyta:
Dito!

Jonas:
Und wir machen natürlich mit Die Neue Norm weiter. Also ihr könnt auch beim nächsten Mal im nächsten Monat wieder hören, dann in einer vielleicht etwas anderen Konstellation… leider, leider. Aber, ja, wir durchbrechen diese Norm des gewohnten Teams. Bis dahin…Tschüß…

Judyta & Raúl:
Prost!

Das waren starke Zeilen? Dann gerne teilen!

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